Corona-Maßnahme: Torsperre im Amateurfußball
Fast zeitgleich mit der neuen Corona-Verordnung gab es im burgenländischen Fußball den Paukenschlag. Schon seit Montag hatte sich abgezeichnet, dass ab 13 Personen im Outdoor-Bereich eine Meldung an die Behörde nötig ist und fix zugeteilte Sitzplätze verpflichtend sind. Und vor allem, dass die Kantine zu bleiben muss. Das ist seit Donnerstagabend amtlich und tritt am Sonntag in Kraft.
Vor allem die Kantinen-Regel ließen die Vereine murren. So drohten im Burgenland unter anderem die Landesliga und die 2. Liga Nord, unter diesen Voraussetzungen nicht weiterzuspielen.
Donnerstag wurde noch heftig zwischen dem burgenländischen Fußballverband (BFV) und der Landespolitik konferiert. Das Land nahm dem Verband nun den schwarzen Peter ab, es braucht nicht zum Boykott kommen. Wie durch eine Verordnung der Landesregierung klar wurde, ist sämtlicher Amateursport im Erwachsenenbereich, bei dem es zu Körperkontakt kommt (also etwa Fußball, Eishockey, Basketball oder Judo) seit Freitag untersagt.
Am meisten betroffen ist davon der gesamte Fußball im Bundesland. "Die Unterbrechung des Liga-Betriebs im Amateurfußballbereich war die einzige logische Konsequenz aus dem anhaltenden Chaos im Bund und auch im Sinn des Verbandes. Weitere Schritte waren alternativlos, die Gesundheit steht an oberster Stelle", erklärt der burgenländische Sportlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Nicht abgebrochen wird allerdings der Nachwuchsfußball im Land.
Wie BFV-Präsident Gerhard Milletich erklärt, ist für ihn klar: "In diesem Jahr wird es aus meiner Sicht kein Fußballspiel mehr im Burgenland geben. Wie das im Frühjahr sein wird, kann noch niemand prognostizieren. Aber 2020 ist gelaufen."
Auch in Salzburg hat man sich in Anbetracht der steigenden Zahlen dazu durchgerungen, den Fußballbetrieb einzustellen. Wie der Salzburger Fußballverband mitteilt, werden ab sofort alle Meisterschafts- und Freundschaftsspiele sowie Turniere eingestellt. Anders als im Burgenland ist in Salzburg davon auch der Nachwuchs betroffen.
Droht ein Domino-Effekt? Zumindest nicht in Wien und Niederösterreich. "Mir ist wichtig, die Sportausübung auch in Zeiten der Pandemie so wenig wie möglich einzuschränken, denn die sportliche Betätigung ist wichtig für die Gesundheit und das Miteinander", meint NÖ-Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Aus dem Büro des Wiener Sportstadtrates Peter Hacker (SPÖ) erfährt der KURIER, dass eine Einstellung in Wien akut nicht geplant sei.
NÖ trotzdem betroffen
Bei den jeweiligen Fußballverbänden will man eine ähnliche Entscheidung wie im Burgenland allerdings nicht ausschließen.
Und ganz unbeeinflusst bleibt auch NÖ nicht. So freute sich der ASK/BSC Bruck/Leitha aus der Regionalliga Ost noch vor einigen Wochen, dass ihr Stadion im Burgenland steht und sie somit nicht von der Zuschauersperre bei oranger Ampel in NÖ betroffen sind. Nun trifft sie aber Burgenlands Entscheidung, ihr Spiel am Freitagabend musste schon abgesagt werden.
Kommentare