Corona im Ausland: So ist die Lage in den Urlaubsländern
Kroatien, Spanien und Frankreich verzeichnen neue Rekordzahlen an Neuansteckungen. Auch von Reisen in andere Länder wird momentan abgeraten.
Ein Überblick über die Situation in den beliebtesten Urlaubsländern der Österreicher.
Kroatien
Das Land verzeichnet derzeit eine Rekordzahl an Neuansteckungen. Ab Montag gilt für Kroatien eine Reisewarnung und verschärfte Einreisebestimmungen nach Österreich. Mehrere zehntausend heimische Urlauber dürften davon betroffen sein.
Wie bereits aus anderen Risikogebieten wie dem Kosovo, Serbien oder Bosnien und Herzegowina, müssen Urlauber ab Montag bei der Einreise entweder ein aktuelles Gesundheitsattest mit negativem Testergebnis vorlegen oder innerhalb von 48 Stunden in Österreich einen Test einleiten. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses hat eine Heimquarantäne eingehalten zu werden.
Hauptinfektionscluster sind der Großraum Zagreb, Ostslawonien und Split-Dalmatien. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist in Kroatien in allen Geschäften, medizinischen Einrichtungen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln verpflichtend.
Italien
Italien hat nach einem harten Lockdown die Coronazahlen in den Griff bekommen. Doch zuletzt ist die Zahl der Neuinfizierten wieder gestiegen, was bei den Gesundheitsbehörden Sorge auslöst. Zu Ferragosto (15. August), dem Höhepunkt der nationalen italienischen Feriensaison, wurden 629 neue Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gemeldet.
In Geschäften, in Zügen oder in anderen geschlossenen Räumen gilt in Italien die Maskenpflicht. An Stränden müssen Distanzregeln eingehalten werden.
Zuletzt stiegen im Süden des Landes in der Region Kalabrien die Zahlen. Als Reaktion mussten alle Diskotheken – auch Stranddiscos – vorerst bis zum 7. September schließen. Der Beschluss könnte auf ganz Italien ausgedehnt werden. Wer nach Sardinien fahren will, muss sich unabhängig vom Herkunftsort mit einem Formular anmelden, das ausschließlich auf elektronischem Wege auszufüllen und zu senden ist. Eine Registrierung wird derzeit ebenfalls von Kalabrien und Apulien verlangt. Auch für Sizilien ist eine Registrierung per Onlineformular notwendig.
Frankreich
Frankreich hat am Samstag die höchste Zahl neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus seit drei Monaten verzeichnet. Binnen 24 Stunden wurden den französischen Gesundheitsbehörden 17 neue Infektionsherde und 3.310 Neuinfektionen gemeldet - der höchste Anstieg seit Mai. Mit mehr als 30.400 Corona-Toten zählt Frankreich zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Seit dem Ende der strengen Ausgangsbeschränkungen im Mai steigen die Fallzahlen wieder an. Paris und Marseille sind jetzt wieder zu Risikozonen erklärt worden.
Die Stadt Paris weitete zudem die Maskenpflicht im Freien aus. Die Avenue des Champs-Élysées und die Gegend um das Louvre-Museum gehören nun zu den Zonen, in denen Fußgänger Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Die Maskenpflicht gilt außerdem in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie Geschäften oder Restaurants. Zahlreiche Städte (Paris, Nizza, Toulouse, Marseille, Rennes, Lille u.a.) haben eine partielle Maskenpflicht im Freien eingeführt. Betroffen sind stark frequentierte Bereiche, Plätze und Straßen sowie Einkaufsstraßen. Museen sind zum Teil wieder geöffnet, meist müssen Eintrittskarten vorab für bestimmte Besuchszeiten gebucht werden.
Griechenland
Seit 1. Juli ist bei der Einreise nach Griechenland am Land-, See- und Luftweg eine Registrierung auf der Homepage travel.gov.gr/#/ verpflichtend. Eine Registrierung für die gesamte Familie ist möglich, allerdings wird dringend empfohlen eine eigene Registrierung für jede Person durchzuführen. Der QR-Code, der bei der Registrierung ausgestellt wird, wird bei der Einreise kontrolliert. Einige Flug- und Fährgesellschaft überprüfen den QR-Code beim Check-In/Boarding. Ein Verstoß gegen diese Verpflichtung wird mit einer Geldstrafe von 500 Euro geahndet, auch eine Zurückweisung an der Grenze ist möglich.
Es herrscht Maskenpflicht in allen geschlossenen Räumlichkeiten, einschließlich Verehrungsstätten, sowie Außenbereichen auf Schiffen und Booten. Ausnahmen stellen die Kunden der Gastronomie-Betriebe und medizinische Fälle – wie Personen mit Atemproblemen – und Kinder unter drei Jahren dar. Weiters erfolgt eine strenge Empfehlung zur Maskennutzung auch im Freien, wo Abstände nicht eingehalten werden können. Restaurants und Bars schließen ab Mitternacht in folgenden Regionen: Kreta, Ostmakedonien, Thrakien, Thessaloniki, Chalkidiki, Larissa, Korfu, Mykonos, Paros, Santorini, Volos, Katerini, Rhodos, Antiparos, Zakynthos, Kos.
Spanien
Seit Freitag gilt Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln wieder als Risikogebiet. Das Außenministerium hat eine partielle Reisewarnung beschlossen.Vor Reisen nach Festland-Spanien wird gewarnt. Für die Balearen (u.a. Ibiza, Mallorca, Menorca) und die Kanarischen Inseln (u.a. Teneriffa, Gran Canaria, Fuerte Ventura, Lanzarote) gilt weiterhin Hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 4).
In den vergangenen Woche haben sich in Spanien mehr als 58 Personen pro 100.000 Einwohner infiziert. Die Regierung reagierte: Alkohol darf nicht mehr im Freien getrunken werden, das Rauchen ist verboten, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Private Feiern und andere Treffen sollten zudem auf eine Teilnehmerzahl von höchstens zehn Personen beschränkt werden. Auf dem spanischen Festland gilt zudem eine Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen sowie auch im Freien. Nur beim Sport und aus medizinischen Gründen gibt es Ausnahmen.
Slowenien
Auch in Slowenien wurden zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus ähnlich wie jene in Österreich ergriffen, etwa die Schließung von Geschäften, Sport- und Kultureinrichtungen sowie Kindergärten, Schulen und Universitäten. Mittlerweile wurden aufgrund der Erfolge bei der Eindämmung des Virus fast alle dieser Maßnahmen wieder zurückgenommen.
Geschlossen bleiben vorerst Discos und Nachtklubs. Weiterhin in Kraft sind aber Abstandsregeln (mindestens 1,5m), verpflichtende Desinfektion sowie Mund-Nasen-Schutz in öffentlichen geschlossenen Räumen wie Geschäften, Seniorenheimen, Krankenhäusern oder Ämtern sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Schweden
Für ganz Schweden gilt laut österreichischem Außenministerium Sicherheitsstufe 6 (Reisewarnung). Vor allen Reisen nach Schweden wird aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus gewarnt. Schweden war stark betroffen von der Pandemie. Mittlerweile liegen die Neuinfektionen aber auf einem konstant niedrigen Niveau. Regionale Schwerpunkte sind derzeit Västra Götaland und die Insel Gotland, wobei auch dort das Infektionsgeschehen deutlich unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen liegt.
Die Einreise nach Schweden ist für EU-Bürger problemlos möglich. In Schweden gelten weniger strenge Regeln als in anderen europäischen Ländern, die Regierung des Landes setzt auf Freiwilligkeit.
In der folgenden Grafik sehen sie die Zahl der Neuinfektionen - täglich aktualisiert:
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