Corona: Spanien verbietet Nachtleben und teilweise das Rauchen

Corona: Spanien verbietet Nachtleben und teilweise das Rauchen
Im Freien darf außerdem kein Alkohol mehr getrunken werden. Speziell junge Leute sollen sich "diszipliniert verhalten".

Die Corona-Zahlen im Land steigen, weshalb Spanien wieder zu drastischen Maßnahmen greift. Das Nachtleben werde landesweit unterbunden, das Rauchen im öffentlichen Raum verboten, wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann. Und: Alkohol dürfe nicht mehr im Freien getrunken werden, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa am Freitag.

Von Mittwoch auf Donnerstag waren binnen 24 Stunden landesweit fast 3.000 Neuinfektionen registriert worden, so viele wie zuletzt im April. Allerdings wird viel mehr getestet und viele der Betroffenen haben keine oder nur milde Krankheitssymptome. Es gibt über 1.000 lokale Ausbrüche und die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt derzeit bei 42 binnen sieben Tagen. Das ist der wichtigste Indikator dafür, ob eine Region oder ein Land vom Robert Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt wird.

Appell an die Jugend: "Disziplin"

Zudem werde die Bevölkerung dringend aufgerufen, sich nicht mit Menschen zu treffen, die nicht in ihrem Haushalt leben. Private Feiern und andere Treffen sollten zudem auf eine Teilnehmerzahl von höchstens zehn Personen beschränkt werden, betonte der Minister. In Altenheimen sollten künftig noch mehr Corona-Tests vorgenommen werden. Alle diese Maßnahmen seien mit den Regionalregierungen in Spanien abgestimmt und stellten lediglich ein "Minimum" dar. Es stehe den Regionen frei, lokal strengere Regeln zu erlassen, betonte Illa.

Illa dankte den älteren Menschen, dass sie sich so genau an die Vorsichtsmaßnahmen hielten. "Ich möchte mich auch an die jungen Leute wenden, und sie an die Bedeutung erinnern, sich diszipliniert zu verhalten. Es ist nicht hinnehmbar, sich nicht an die Maßnahmen zu halten", betonte Illa. "Dass das klar ist: Trinken (Alkohol) auf der Straße ist verboten", warnte der Minister.

Rauchverbot und Maskenpflicht auf den Kanaren

Auch die bei Touristen beliebten Kanarischen Inseln haben ein weitgehendes Rauchverbot in der Öffentlichkeit erlassen. Außerhalb der eigenen vier Wände darf auf Teneriffa und den anderen Inseln künftig nur dann geraucht werden, wenn der Mindestabstand von eineinhalb Metern zu nicht im eigenen Haushalt lebenden Personen eingehalten werden kann.

Zudem müssen auf den Kanaren Clubs, Diskotheken und andere Nachtlokale wieder schließen, nachdem es im Zusammenhang mit dem Nachtleben zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen war. Als letzte spanische Region wurde zudem eine Maskenpflicht auch im Freien angeordnet, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press.

Wie im Rest Spaniens sind auch auf den im Atlantik vor Westafrika liegenden Kanaren die Infektionszahlen zuletzt wieder deutlich gestiegen. Von Mittwoch auf Donnerstag seien innerhalb von 24 Stunden auf der Inselgruppe mit insgesamt gut 2,1 Millionen Einwohnern 64 neue Infektionen registriert worden, berichtete das spanische Fernsehen RTVE. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt mit durchschnittlich 18 aber erheblich niedriger als in weiten Teilen des spanischen Festlandes.

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