Christkindlmarkt in Salzburg soll trotz Corona stattfinden
Sommerhitze hin, Badewetter her: Bei den Touristikern tritt die Wintersaison auch abseits von Après Ski und Gondelregeln immer stärker in den Vordergrund. Gerade für die Städte sind Christkindlmärkte da ein wichtiges Standbein. In Salzburg haben Branchenvertreter nun beschlossen, dass der Christkindlmarkt trotz Corona-Pandemie stattfinden soll.
„Wir bemühen uns seit März darum. Keiner weiß, wie die Lage in zwei Monaten sein wird, aber aus heutiger Sicht findet der Salzburg Christkindlmarkt statt“, sagt Wolfgang Haider, Obmann des ausrichtenden Vereins, zum KURIER. „Wir haben der Behörde ein Konzept vorgestellt, das dem der Salzburger Festspiele ähnlich ist, und es ist für gut empfunden worden.“
Vorbereitungen laufen
Zu viel will der Veranstalter noch nicht verraten, aber das Konzept umfasst mehrere Module je nach epidemiologischer Lage. An eine Einschränkung bei den Ständen sei jedenfalls nicht gedacht. „Wir hatten schon bisher keine Getränkemeile. Unsere Gastrostände sind sehr entzerrt, damit der Besucherstrom gewährleistet ist. Das ist in der aktuellen Lage ein erheblicher Vorteil“, erklärt Haider. Ein in Innsbruck bei einem Fischmarkt erprobtes, kameraunterstütztes Echtzeit-Analysetool für Besucheraufkommen und -ströme sei in einer weiterentwickelten Variante ebenfalls ein Thema.
Auch in der Tiroler Landeshauptstadt laufen die Vorbereitungen für die heurige Bergweihnacht. Für den Wolfgangsee Advent sind die Touristiker ebenfalls schon in Gesprächen mit den Behörden. „Wir sind zuversichtlich“, sagt Hans Wieser vom Wolfgangsee-Tourismus.
Viele einheimische Gäste
Die Märkte sind ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor. Der Salzburger Christkindlmarkt löst in der Stadt 60 Millionen Euro Wertschöpfung aus, die Innsbrucker Bergweihnacht 40 Millionen Euro. In Salzburg sind Altstadtgastronomen und -kaufleute schon mit der bangen Frage bei den Organisatoren vorstellig geworden, ob der Christkindlmarkt heuer stattfinde, man müsse schließlich den Wareneinkauf planen.
In Salzburg ist die Abhängigkeit von weit gereisten Touristen und damit möglichen Reisebeschränkungen gering. „80 Prozent unserer Besucher sind aus Österreich, davon kommt noch einmal die Hälfte aus dem Bundesland Salzburg“, sagt Organisator Haider.
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