Welche Corona-Regeln in der Wintersaison gelten werden

Welche Corona-Regeln in der Wintersaison gelten werden
Ab 15. November muss ein 3-G-Nachweis für Lifte und Seilbahnen erbracht werden. Beim Après-Ski gilt 2-G.

Die Tourismusverantwortlichen und Seilbahnbetreiber rüsten sich für die erste 3-G-Wintersaison. Diese Regelung, die von der Regierung bereits am 20. September präsentiert wurde, wird mit der 3. Corona-Maßnahmenverordnung fixiert. 

Ab 15. November ist bei der Benutzung von Seilbahnbetrieben ein 3-G-Nachweis zu erbringen, für Gäste von Après-Ski-Betrieben gelten Regeln analog zur Nachtgastronomie. Grundsätzlich orientieren sich die Corona-Schutzmaßnahmen für die kommende Wintersaison am gemeinsam mit den Ländern ausgearbeiteten Stufenplan und damit an der Auslastung der Intensivkapazitäten, hieß es seitens der Regierung.

"Normale Skisaison" in der Steiermark

„Im Vergleich zum Vorjahr wird das eine normale Skisaison aus Sicht der Gäste und der Betriebe“, versichert Fabrice Giradoni, Sprecher der steirischen Skigebiete. Abstandsregeln, Kapazitätsbeschränkungen, kontigentierte Tickets - das ist vorbei, auch wegen der 3-G-Zutrittsregeln.

Und zwar gilt 3-G für jegliche Aufstiegshilfe, vom Schlepplift bis zur Gondel. In geschlossenen Bereichen, also Gondeln oder Sesselliften mit Abdeckhauben sowie den Wartebereichen, gilt zudem für alle ab 14 Jahren FFP2-Pflicht, für Sechs- bis 14-Jährige reicht auch Mund-Nasen-Schutz. Die 3-G-Regel gilt für alle Personen ab zwölf Jahren, der Ninja-Pass der Schüler wird auch über das Wochenende akzeptiert.

Skipass wird freigeschaltet

Kontrolliert wird 3-G beim Kauf der Skikarte an der Kasse: Je nachdem, wie lange der „grüne Pass“ des Gastes gilt, wird auch der Skipass entsprechend freigeschaltet, damit sich das Drehkreuz vor Gondel oder Sessellift öffnet, beschreibt Giradoni. Wer also nur getestet einen Mehr-Tages-Pass kauft, muss nach dem Ablauf der Testgültigkeit einen neuen Test vorlegen.

Bei Geimpften und Genesenen ist das Prozedere einfacher, der Nachweis muss nur einmal erbracht werden. Ausgenommen freilich im Fall von Saisonkarten: Falls diese länger gültig sind als der jeweilige Impf- oder Genesenennachweis, muss auch hier nach Ablauf erneut ein Nachweis vorgelegt werden.

Online-Skipässe österreichweit

Etwas kniffliger wird die Sache bei Online-Tickets, doch auch da habe man sich etwas einfallen lassen, und zwar österreichweit, schildert Giradoni: Es wird eine österreichweite Plattform geben, auf der Online-Skipässe jeglichen Skigebietes freigeschaltet werden können. Den 3-G-Nachweis erbringt man ebenfalls online: Er muss in die Kamera des Computers gehalten und hochgeladen werden. Ein Softwareprogramm überprüft dann Gültigkeit und Art des Nachweises (geimpft, getestet, genesen) und schaltet den Skipass für den jeweiligen Zeitraum frei. Bei Ablauf während des Aufenthalts im Skigebiet beginnt das Online-Prozedere erneut, möglich ist dann aber auch eine weitere Freischaltung an der Kasse des Skiliftbetreibers.

"Gute" Stimmungslage in Tirol

Die Tirol Werbung hat vor den anstehenden Weltcuprennen in Sölden am Wochenende - das traditionell die Wintersaison einleitet - zum Pressegespräch geladen. Geschäftsführer Florian Phleps sprach am Mittwoch von einer "richtig guten" Stimmungslage und einem "Nachholeffekt". Einen Imageschaden für Tirol durch die Causa Ischgl sei weder in Studien ablesbar gewesen, noch hätten sich die Negativschlagzeilen auf die vergangenen Sommersaisonen 2020 und 2021 ausgewirkt.

Trotzdem werde das Tourismusaufkommen wohl in der kommenden Saison unter Vorkrisenniveau bleiben, prognostizierte Hubert Siller, Leiter des Department für Tourismus- und Freizeitwirtschaft am Management Center Innsbruck. "Wenn wir jetzt von einem 'normalen Winter' sprechen, heißt das ein Winter mit Covid und 3-G", fuhr Siller fort, "darauf müssen wir uns einstellen". Das Bedürfnis nach Wintersport sei in den Märkten jedenfalls "sehr groß". Auch er sprach von einem "Nachholeffekt", der sich in Abfragen vor allem bei internationalen Gästen abgezeichnet habe.

"Tirol hat im Bundesländervergleich mit 80 Prozent den höchsten Stammgästeanteil", betonte Phleps mit Verweis auf das "hohe entgegengebrachte Vertrauen" und das Verantwortungsbewusstsein der Branche. Sicherheit und Gesundheit hätten als Werte an Bedeutung dazugewonnen. Diese neuen "Sehnsuchtsmotive" könne Tirol gut bedienen.

Die Branche habe die "Zeit des Innehaltens" genutzt, um zu reflektieren, berichtete Phleps. "Die Weiterentwicklung der Tiroler Tourismus-Strategie kann nicht in einem ständigen 'Mehr' liegen, sondern in einem 'Besser'", so der Geschäftsführer der Tirol Werbung. Es müsse außerdem einen "Qualitätsschub bei Veranstaltungen" geben. Nachhaltigkeit und der "verantwortliche Umgang mit Ressourcen" würden zunehmend zum "Wettbewerbsfaktor" verwies Phleps auf "den neuen Tiroler Weg".

Ischgl startet mit Eröffnungskonzert

Ruhigere Töne stimmte im Vorfeld des Saisonauftakts auch das wegen des Corona-Krisenmanagement in die Negativschlagzeilen geratene Ischgl an. Für das Eröffnungskonzert am 27. November gilt die 2-G-Regel, im vergangenen Jahr wurden 700.000 Euro in Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen investiert. Günther Zangerl, Vorstand der Silvretta Seilbahn AG Ischgl, stimmte Phleps zu und dementierte einen langfristigen Imageschaden für die Destination. "Vieles hat sich in den letzten eineinhalb Jahren relativiert", war Zangerl der Meinung.

Am 25. November öffnet Ischgl die Pforten für Wintersportbegeisterte. Karten habe man noch keine verkauft - "zum Glück", wie Zangerl meinte, ließ die Verordnung für die Corona-Winterregeln doch am Mittwoch weiter auf sich warten. "Es sind noch einige Fragen offen - etwa im Hinblick auf den Datenschutz", merkte Zangerl im Bezug auf die 3-G-Kontrollen, die ja bekanntlich an den Ticketkauf geknüpft werden sollen, an.

Für die technische Umsetzung der 3-G-Kontrolle arbeite man mit den Firmen Skidata und Axess zusammen, erklärte Hörl.

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