Bürgermeister von Nobel-Skiort Lech wirft das Handtuch
Im Herbst 2020 konnte sich Stefan Jochum in einer Stichwahl gegen den Langzeit-Bürgermeister Ludwig Muxel durchsetzen. Es war das Finale eines harten Wahlkampfs, der sich vor allem um ein Thema gedreht hatte: Den im Nobelskiort umstrittenen Neubaus eines Gemeindezentrums.
Jochums Liste und zwei weitere waren angetreten, um einer Verkleinerung des Gebäudekomplexes umzusetzen. Wie die Gemeindevertreter im April einsehen mussten, waren die Vorarbeiten für das 40-Millionen-Euro-Projekt aber so weit gediehen, dass ein Stopp weitere Millionen gekostet hätte. Die Fortsetzung des bereits begonnenen Baus wurde abgesegnet.
Das Gebäude, in dem unter anderem die Verwaltung, ein Veranstaltungssaal für 700 Besucher und Gewerbeflächen vorgesehen sind, wird von Kritikern als überdimensioniert bewertet. Zudem geht die Sorge um, dass sich Lech finanziell übernimmt.
Gemeindezentrum nicht reduziert
Nun ist es einmal mehr das Gemeindezentrum, dass für einen Polit-Erdbeben in Lech sorgt. Am Montagabend kündigte Jochum bei der Sitzung der Gemeindevertretung seinen Rückzug an - nach gerade einmal einem Jahr im Amt: Enttäuschend seien, so Jochum, die Debatten um Budget und Haushaltskonsolidierung, vor allem aber jene um das Gemeindezentrum: "Es ist uns leider, trotz allen Einsatzes, nicht gelungen, die Gebäudehöhen zu reduzieren."
Viel härter hätten ihn aber persönliche Amngriffe gegen ihn selbst und seine Mitarbeiter getroffen: "Das Ergebnis meines guten Willens war, dass ich zum Sündenbock für alle und alles geworden bin."
In Zukunft wird sich Stefan Jochum wieder ganz seinem Beruf als Standesbeamter von Lech widmen.
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