Rund 380 registrierten Besuchern, die sich mit einem Covid-Infizierten in einer Disco im steirischen Lannach aufgehalten haben, wird nun hinterher gespürt. Da sich bei Gruppen aber mitunter nur ein Gast mit seinen Daten registriert, könnte die Zahl der potenziellen Kontaktpersonen bei mehr als 900 liegen.
Angesichts dieser Problematik sagt Michael Buchheit, Corona-Koordinator der Stadt Innsbruck, zum Contact-Tracing bei derartigen Fällen: „Es ist jetzt schon schwer. Fällt die Registrierungspflicht, ist der öffentliche Aufruf die einzige Möglichkeit.“
Einen solchen musste das Land Tirol am Dienstagabend starten, nachdem sich in der Nacht von Samstag von Sonntag eine später positiv getestete Person in drei Innsbrucker Lokalen aufgehalten hatte. „Wir haben die Registrierungsdaten von 120 bis 130 Personen bekommen, die aber teilweise unvollständig sind“, sagt Buchheit.
Gruppenregistrierungen verzögern die Nachverfolgung zusätzlich. Stellt sich die Frage, ob sich nicht viel mehr jede Person bei Lokalbesuchen anmelden sollte, statt die Registrierung nun auslaufen zu lassen.
Rasche Nachverfolgung
„Das wäre sicher besser“, sagt Elmar Rizzoli, Corona-Einsatzleiter des Landes Tirol. Denn Verdachtsfälle – insbesondere in der Nachtgastronomie, wo viele Menschen auf engem Raum Kontakt haben – „sollten in adäquater Zeit abgearbeitet werden“. Nur so können große Cluster rasch eingegrenzt werden.
„Nachtclubs und große Festivals bereiten mir derzeit am meisten Sorgen. Sie werden von einer Personengruppe besucht, die noch gar nicht oder nur zu einem geringen Prozentsatz geimpft ist“, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner dem KURIER.
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