Ampel hilft den Waldbesitzern bei klimafitter Aufforstung

Ampel hilft den Waldbesitzern bei klimafitter Aufforstung
Eine neue Plattform im Internet checkt österreichweit regionales Baumklima.

Mit vier Millionen Hektar Wald zählt Österreich zu den waldreichsten EU-Ländern. Doch der Wald steht unter Druck. Steigende Temperaturen und Massenvermehrung von Schädlingen bringen einige dominante Baumarten in Bedrängnis. Um den vielfach überforderten Waldbesitzern zu helfen, beim Nachpflanzen resistentere und klimafittere Baumarten auszuwählen, wurde nun die im Internet abrufbare österreichweite Baumartenampel (www.klimafitterwald.at/baumarten) installiert und freigeschalten.

Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen die klimatischen Bedingungen in den verschiedenen Regionen als Basis für die Auswahl bestimmter Baumarten angenommen.

Keine Kristallkugel

Eine pauschale Antwort, was sie in ihrem Wald setzen könnten, sei nicht möglich, sagt BFW-Leiter Peter Mayer. „Das Grundprinzip ist, dass die Baumarten zum Standort passen sollen. Wenn das erfüllt ist, sind die Bäume gesünder und stabiler gegenüber Schäden und somit klimafit“, formuliert er eine Faustregel. Zwar steht auch den Waldexperten keine Kristallkugel, mit der sie in die Zukunft sehen können, zur Verfügung. „Aber wir haben Daten, mit denen wir Empfehlungen für die standortgerechte Baumartenwahl abgeben können“, so Mayer.

Gerade bei dieser Auswahl könne man den Waldbesitzern nun mit der Baumartenampel beim Aufforsten entscheidend helfen, begrüßt Forstministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) das neue Instrumentarium. „Mit nur wenigen Klicks findet man die richtigen Baumarten für seine Region.

Damit können Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer etwa aus Horn auf einem Blick sehen, dass die klimatischen Bedingungen für die Stieleiche und den Bergahorn passen. Von einer Aufforstung mit Lärche oder Tanne wird in dieser Region abgeraten“, berichtet die Ministerin über ihren eigenen Ampeltest.

Die Handhabung der Ampel wurde benutzerfreundlich angelegt. Nach der Eingabe der Postleitzahl oder des Ortes mit dem Waldgebiet, muss man auf der daneben erscheinenden Karte die genaue Lage markieren. Somit wird die entsprechende Höhenlage angezeigt.

Gleichzeitig werden 23 der gängigsten Waldbaumarten, vom Bergahorn bis zur Zitterpappel mit den Ampelfarben rot, gelb oder grün markiert. Die Farbsignale weisen aber nur auf die Klimaresistenz der Bäume, aber nicht auf die Eignung des Bodens hin. Dazu wird empfohlen, Zusatzinformationen beim Waldverband, den Landwirtschaftskammern oder den Forstbehörden einzuholen.

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