Am 31. Oktober ist im Dianabad Badeschluss

Am 31. Oktober ist im Dianabad Badeschluss
Das denkmalgeschützte Interieur wird archiviert. Auf der Homepage wird für "Treue" gedankt.

Abgezeichnet hat es sich bereits seit vergangenem Jahr, nun passiert es wirklich: In exakt einer Woche, am 31. Oktober, schließt das Dianabad in der Lilienbrunngasse 7-9 für immer seine Pforten. Und das, obwohl die bevorstehende Schließung medial hohe Wellen geschlagen hatte – und zuletzt sogar den Gemeinderat beschäftigte. „Herzlichen Dank für Ihre langjährige Treue“, ist nun auf der Website des Erlebnisbads zu lesen.

Zur Erinnerung: Besitzer und Betreiber des Dianabads sind die Raiffeisen Holding und die Versicherung Uniqa. Sie erstanden das Bad Ende der 1990er-Jahre und bauten es groß um. Eröffnet wurde im Jahr 2000. Die Stadt Wien hatte den Umbau mit 14,5 Millionen Euro gefördert– unter der Bedingung, dass das Bad mindestens 20 Jahre in Betrieb bleibt. Diese Frist ist nun abgelaufen.

Bad bleibt im Portfolio

Im vergangenen Jahr waren angesichts dessen Rufe laut geworden, dass die Stadt Wien das Dianabad übernehmen und weiterbetreiben solle. Bürger forderten sogar in einer Petition an den Gemeinderat, dass das Erlebnisbad in ein öffentliches Schwimmbad umfunktioniert werden solle.

Allerdings vergeblich: Vonseiten der zuständigen Wiener Bäder hieß es bereits vergangenen Oktober, dass man das Dianabad nicht übernehmen werde. Der Grund: Es stünden teure Investition an. Und diese wollte sich die Stadt offenbar nicht leisten.

Das bedeutet: Die Becken des Dianabads werden nächste Woche definitiv ausgelassen und winterfest gemacht. Was mit der Liegenschaft geschieht, ist noch offen. Das Bad bleibe vorerst im Portfolio der Raiffeisen Holding, sagt eine Sprecherin auf KURIER-Anfrage. Fest stehe jedenfalls, dass die historischen Mosaike im Inneren des Bads demnächst abtransportiert werden. „Wir werden sie selbstverständlich archivieren“, heißt es bei Raiffeisen.

Bühne für Donauwalzer

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass das Dianabad schließt: 1810 als Badehaus mit rund 150 Kabinen und Wannen eröffnet, wurde das Gebäude in den 1840ern zum ersten Mal umgebaut – unter anderem von Otto Wagner. In dieser Zeit wurde es im Winter zum Ball- und Konzertsaal umfunktioniert. Und erlebte als solcher im Jahr 1867 die Uraufführung des Donauwalzers. 1913 wurde das Dianabad abgerissen und später neu aufgebaut – was sich in den 1970ern wiederholte. 1995 zerstörte ein Brand das Gebäude. In einem Neubau eröffnete schließlich das Diana-Erlebnisbad – inklusive Saunawelt. Zuletzt zählte es pro Jahr rund 130.000 Besucher. stefanie rachbauer

Kommentare