Allein unterwegs: Die Routiniers der Einsamkeit

U-Bahnfahrer Raffael Zabuschnigg: Der Sonnenaufgang gehört zu seinem Arbeitsalltag
Warum U-Bahnfahrer und Taxler manchmal singen und viel über das Leben nachdenken.

Allein auf drei Quadratmetern. Acht Stunden täglich. So groß ist der Führerstand einer Wiener U-Bahn, Modell Silberpfeil, und so lange dauert die Arbeitszeit eines U-Bahnfahrers. Was geht einem da durch den Kopf? „Alles. Das lernt man ja von Anfang an als U-Bahnfahrer: Du bist alleine. Allein in deinem Kammerl. Es gibt Kollegen, die singen. Andere sprechen mit sich selbst. Man wird kreativ. Ich denke viel an meine Familie.“

Und manchmal, sagt Raffael Zabuschnigg, 36, singt er auch. Oder er denkt über das Leben nach. „Es braucht eine gewisse mentale Stärke, um das auszuhalten. Das ist nicht immer lustig. Es ist auch die größte Herausforderung für junge Fahrer. Wenn man unkonzentriert ist, sich in Gedanken verliert und plötzlich vergisst, dass man die Türen aufmachen soll. Bei der U-Bahn geht es immer nur im Tunnel geradeaus. Das ist am Anfang schwierig. Aber man kriegt es hin.“

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