"Allahu Akbar": Terroralarm nach Festnahme von Sprayer in Graz

"Allahu Akbar": Terroralarm nach Festnahme von Sprayer in Graz
Arabische Schriftzeichen auf Fassaden geschmiert. Mann handelte aus "religiöser Überzeugung".

Wegen Terrorverdachts ermittelt der Verfassungsschutz seit dieser Woche in Graz. Die Polizei hat einen syrischstämmigen Mann festgenommen, der am Montagabend arabische Schriftzeichen (Allahu Akbar, übersetzt Gott ist groß) an Grazer Häusern in der Innenstadt sowie an der Mariensäule am Eisernen Tor gesprayt hatte. Der 22-Jährige war noch am Abend von einer Streife der Fahrradpolizei gefasst worden, nachdem Passanten Anzeige erstattet hatten, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Er soll die Schriftzeichen aus religiöser Überzeugung angebracht haben. 

Gegen 21.30 Uhr hatte ein vorerst Unbekannter mehrere Fassaden am Opernring und in der Herrengasse sowie am Sockel der Mariensäule am Eisernen Tor mit den besagten Motiven und Sprüchen besprüht. Passanten alarmierten die Polizei und gaben eine Personsbeschreibung des Verdächtigen ab. Polizisten einer Fahrradstreife nahmen im Rahmen der Fahndung einen 22-jährigen Tatverdächtigen aus Syrien fest. Bei ihm stellten die Beamten eine schwarze Spraydose sicher. Ermittlungen des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Steiermark ergaben, dass es sich um einen bereits polizeilich bekannten Mann handelt. Er trat in der Vergangenheit unter anderem wegen diverser Suchtmittel-Delikte und mehrmaligen Widerstandes gegen die Staatsgewalt in Erscheinung.

Aus religiöser Überzeugung

Der Tatverdächtige zeigte sich bei seiner Einvernahme geständig, die Schriftzeichen aufgrund seiner religiösen Überzeugung angebracht zu haben. Der junge Mann galt zuletzt als obdachlos. Er war bei einer sozialen Einrichtung in der Steiermark gemeldet, hatte sich dort aber schon Monate nicht mehr blicken lassen. Die entstandene Schadenshöhe steht bisher nicht fest. Neben dem Verdacht der mehrfachen schweren Sachbeschädigung sind weitere Ermittlungen wegen des möglichen Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Gange. Zwei sichergestellte Mobiltelefone, die der Mann bei sich trug, werden nun ausgewertet. Der Syrer wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. In der Folge soll über die Verhängung der U-Haft entschieden werden.

Auch Innenminister Karl Nehammer meldete sich nach der Festnahme des Verdächtigen zu Wort: "Der Kampf gegen Extremismus braucht die enge Zusammenarbeit zwischen Kriminalpolizei und Verfassungsschutz. Derartige Schwerpunktaktionen werden daher in den nächsten Wochen und Monaten in ganz Österreich stattfinden", so Nehammer.

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