Ära Kickl: Innenministerium plante offenbar App mit Wirecard

Ära Kickl: Innenministerium plante offenbar App mit Wirecard
Laut KURIER-Informationen gab es mehrere Treffen und auch interne Präsentationen.

In der Ära Kickl gab es offenbar Pläne für ein Zahlungssystem für Flüchtlinge mit dem Skandalunternehmen Wirecard. Einen entsprechenden Bericht des Standard bestätigten dem KURIER gut informierte Kreise im Innenministerium.

Demnach gab es mehrere Treffen und Präsentationen von Mitte 2018 bis Anfang 2019. Offenbar gab es eine Art Projektgruppe, die eine neue Auszahlungsform der Grundversorgung ausarbeiten sollte. Der ehemalige Innenminister Herbert Kickl wies dies allerdings vehement zurück und behauptet, es habe nie eine Zusammenarbeit mit Wirecard gegeben.
 

Offenbar hat es aber sogar einen Termin für Marsalek im Innenministerium gegeben. Der KURIER berichtete außerdem erst diese Woche über Kontakte des flüchtigen Wirecard-Managers Jan Marsalek mit einem Bundesheer-Brigadier, der im Nationalen Sicherheitsrat eine wichtige Position einnahm und für die FPÖ bei den Regierungsverhandlungen als Berater tätig war (mehr dazu hier).
 

Ära Kickl: Innenministerium plante offenbar App mit Wirecard

Ein Treffen zwischen Marsalek, dem Brigadier und einem ehemaligen hochrangigen Kabinettsmitarbeiter des Innenministeriums gab es in einer Beratungsfirma in Wien. Diese wiederum vertritt einen Teil des Verkehrsministeriums, in dem viele ehemalige FPÖ-nahe Beamte (vielfach noch aus der Zeit von Hubert Gorbach) geparkt sind. Vermutlich deshalb wären von dort 100.000  Euro für ein angebliches Wideraufbauprojekt in Libyen gezahlt worden, dass unter dem Verdacht steht, die Gründung einer geheimen Söldner-Armee unter der Führung Russlands gewesen wäre.

Im Innenministerium gab es offenbar eben ein weiteres Projekt, die Wirecard Refugee App. Angeblich sei die Beamtenschaft dagegen gewesen, das Kabinett Kickl soll dies aber vorangetrieben haben, berichtet der Standard. Offenbar hätte dies auch am Dienstag im nationalen Sicherheitsrat zum Thema gemacht werden sollen, die aber mit einem Eklat endete, weil der Vorsitzende (Bundeskanzler Sebastian Kurz) nicht aufgetaucht ist.

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