Seppy lernt im Theater und im echten Leben: Niemand ist perfekt

Seppy lernt im Theater und im echten Leben: Niemand ist perfekt
Fehler passieren, das ist ganz normal. Wichtig ist, dass wir uns Mühe geben und mit dem Herzen bei der Sache sind, sagt Omama

von Christa Koinig

Ich bin seit vielen Jahren ein wichtiger Mitspieler in unserem Puppentheater. Ich bin eine kleine Theaterpuppe, aber ich bin wichtig, weil ich mich wichtig nehme. Nicht, dass ich ein Gschaftlhuber wäre, nein, ganz im Gegenteil. Ich mache immer das, was mir aufgetragen wird, ich spiele meine Rolle.

Bei uns gibt es genauso wie im „echten“ Theater für jede Geschichte ein Textbuch. Wir proben auch so viel wie die Schauspieler in einem großen Theater. Wir lernen Texte, üben alle Bewegungen bis ins kleinste Detail ein, manchmal singen oder tanzen wir sogar, und wir sind auch jedes Mal aufgeregt vor einer Vorstellung. 

Wenn plötzlich der Text weg ist

Zugegeben, manchmal vergesse ich meinen Text, das ist dem Kasperl übrigens auch schon passiert.

Dann müssen wir uns irgendwie drüberschummeln und das ist immer sehr spannend: Gelingt es uns oder nicht? Manchmal versprechen wir uns und müssen dann über uns selbst sehr lachen, so dass wir oft nicht weiterreden können.

Mit dem ganzen Herzen dabei

Es ist auch schon vorgekommen, dass eine Puppe ihren Auftritt verpasst hat oder gar nicht zur Vorstellung erschienen ist. Ich weiß nicht, ob das im „echten“ Theater auch passiert. Jedenfalls ist das ziemlich peinlich, und wir müssen uns dann schnell etwas anderes einfallen lassen, damit das Publikum nichts merkt und trotzdem zufrieden und glücklich ist.

Kurz gesagt: Wir sind nicht perfekt. Doch ist es wirklich so schlimm, etwas falsch zu machen? Sicher nicht! Wir machen alle irgendwann Fehler. Wichtig ist, dass wir uns bei besonderen Aufgaben und Herausforderungen Mühe geben und alles so machen, wie wir es am besten können. Und vor allem, dass wir es mit ganzem Herzen tun.

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters.

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