Oberösterreich führt Registrierungspflicht in Gastronomie ein

Oberösterreich führt Registrierungspflicht in Gastronomie ein
Durch die verpflichtende Registrierung und Schutzmaßnahmen in Altenheimen soll die Zahl der Infizierten zurückgehen.

Gestern verzeichnete Oberösterreich mit 1516 Personen einen erneuten Höchststand an Corona-Infizierten. Daher setzt das Land nun in Abstimmung mit den Expertinnen und Experten des Corona-Boards Schutzmaßnahmen in den Alten- und Pflegeheimen sowie im Kontaktpersonenmanagement.

„Fakt ist: Wir wollen jene, die krank werden, bestmöglich schützen, und eine Überlastung unserer Intensivstationen verhindern. Daher führen wir ganz gezielt erweiterte Schutzmaßnahmen in den Alten- und Pflegeheimen ein. Um die Verbreitung des Virus eindämmen zu können, müssen wir die Infektionsketten rasch durchbrechen. Daher wollen wir das dafür notwendige Kontaktpersonenmanagement verstärken und verbessern. Unsere Maßnahmen sind punktgenau und verhältnismäßig“, sagt Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Contact-Tracing soll einfacher werden

Daher setze man nun die verpflichtende Gastro-Registrierung in Oberösterreich um. „Oberösterreich hat schon im Juli eine freiwillige Gästeregistrierung in der Gastronomie eingeführt, um so das Contact-Tracing in einem Infektionsfall zu erleichtern. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen wird das Kontaktpersonenmanagement auch in unserem Bundesland immer herausfordernder. Daher haben wir uns entschlossen, die Gästeregistrierung in der Gastronomie auch in Oberösterreich verpflichtend einzuführen“, erklärt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner.

Die Registrierungspflicht wird auch bald in Salzburg kommen. Im orangen Wien gibt es diese schon seit einigen Wochen. Kritik an der geplanten Einführung einer Registrierungspflicht in der Gastronomie kam aus Linz. Diese helfe den Behörden beim Contact-Tracing nur wenig, „da in Deutschland etwa bis zu einem Drittel der Angaben falsch waren“, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Er befürchtet zudem, dass nun noch mehr Feierlichkeiten in den privaten Bereich verlegt werden. 

Maßnahmen in Pflegeheimen

Vor allem das Schutzniveau für die Bewohnerinnen und Bewohner der oberösterreichischen Alten- und Pflegeheime wolle man laut Stelzer weiter erhöhen. Die neue Verordnung soll am 20. Oktober in Kraft treten. Ab da müssen Besucher verpflichtend Masken tragen und ihre Temperatur wird beim Eingang genommen. Um Kontaktpersonen im Fall einer Infektion nachvollziehen zu können werden auch die Kontaktdaten aufgenommen. Bezüglich der Hygieneerfordernisse werden die Mitarbeiter künftig besser geschult. Pro Bewohner des Altenheimes sind am Tag höchstens zwei Besucher zugelassen.

„Unser Ziel ist es, angesichts der großen Herausforderungen durch Corona, die Gesundheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bestmöglich zu schützen. Und vor allem die besonders gefährdeten Gruppen brauchen einen verstärkten Schutz. Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass es besonders im Bereich der Alten- und Pflegeheime eine Erhöhung der Schutzmaßnahmen braucht. Das neue Corona-Konzept bietet diesen Schutz“, sagt Gesundheitsreferentin Christine Haberlander.

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