Der KURIER hat bei Magdalena Heinzl nachgefragt. Die 27-Jährige ist Sexualtherapeutin und -pädagogin mit ihrer eigenen, kürzlich neu eröffneten Praxis „sexOlogisch“ in Puchenau bei Linz. Sie hält Workshops an Schulen, leitet einen eigenen Lehrgang, unterrichtet und ist in sozialen Medien aktiv.
„Am einfachsten ist, wenn wir uns an LGBTQIA+ orientieren und die Bedeutung jedes einzelnen Buchstabens erklären. Damit ist schon mal viel abgedeckt“, sagt Heinzl.
L = Lesbian: gleichgeschlechtlich liebende und begehrende Frauen.
G = Gay: gleichgeschlechtlich liebende und begehrende Männer.
B = Bi, bisexuell „Bi“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „zwei“. Es erklärt, dass sich eine Person zu mehr als einem Geschlecht hingezogen fühlt – emotional, romantisch und/oder sexuell.
T = Transgender, transgeschlechtlich: Ist ein Überbegriff für Personen, die sich nicht oder nur teilweise mit dem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht identifizieren. Trans kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „darüber hinaus“. Eine Person, der bei der Geburt der Personenstand „männlich“ zugewiesen wurde und die sich weiblich identifiziert, ist eine Transfrau. Eine Person, der bei der Geburt das biologische Geschlecht „weiblich“ zugewiesen wurde, die sich aber männlich identifiziert, ist ein Transmann.
Q = Queer: Ist ein Sammelbegriff für alle Orientierungen, die nicht in die heterosexuelle Norm passen. Der Begriff ist in Österreich positiv besetzt.
I = intergeschlechtlich, intersexuell: Bezeichnet Menschen mit angeborenen körperlichen Geschlechtsmerkmalen, die nicht den gängigen gesellschaftlichen und medizinischen Vorstellungen von männlichen oder weiblichen Körpern entsprechen. Diese Variationen der Geschlechtsmerkmale können auf der anatomischen, chromosomalen oder hormonellen Ebene auftreten und sind gesunde Ausprägungen geschlechtlicher Vielfalt. Die Körper von Inter-Menschen sind sehr unterschiedlich. Inter-Variationen können nicht nur bei der Geburt, sondern zu jedem Zeitpunkt im Leben sichtbar werden. Viele Inter-Personen wissen nicht, dass sie selbst inter sind.
A = asexuell: Menschen, für die Sexualität keine oder eine untergeordnete Rolle spielt.
Sprache muss präziser werden
„Sprache ist im Wandel, sie muss präziser werden, das macht manchen Menschen Angst. Aber keine Sorge, man muss nicht alles wissen. Wichtig ist ein respektvoller Umgang miteinander und einfach mal nachzufragen: Wie definierst du das für dich selbst?“, erklärt Magdalena Heinzl. Und wirft noch drei weitere, wichtige Begriffe in die Runde:
- Genderfluid Bei genderfluiden Personen ändert sich die Geschlechtsidentität über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen, etwa von männlich zu weiblich.
- Non-binär Bedeutet, dass jemand sich nicht in das streng zweigeteilte Geschlechtersystem von männlich und weiblich einordnen kann oder will.
- Cis-hetero Heterosexuelle Menschen, die sich mit dem bei der Geburt eingetragenen Geschlecht identifizieren, werden als cis-Frauen bzw. cis-Männer bezeichnet.
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