1. Tipp der Psychologin für die Feiertage: Grenzen aufzeigen
Dabei soll immer betont werden, dass die Beziehung und/ oder das Fest wichtig ist: „Dir ist sicher auch wichtig, dass wir heute eine friedliche, schöne Feier haben, oder?“ Klar kommunizieren, dass es niemals gegen eine Person, sondern immer für sich selbst ist: „Wenn ich Dich um dies oder jenes bitte, ist das nicht gegen Dich, sondern für mich. Ich brauche das, damit ich den Abend genießen kann. Danke, dass Du mich dabei unterstützt“.
2. Tipp bei der Familienfeier: Fragen parieren
Laut Psychologin Schirl macht es Sinn, die Frage zuerst zu wiederholen: „Ah, dich interessiert, ‚wieso es nur Bratwürstel am 24. 12. gibt?‘“. Eine mögliche Antwort wäre: „Stimmt, es gibt Menschen, die am 24. 12. etwas anderes essen.“ Auf eine unangenehme Frage kann man auch antworten: „Wozu brauchst Du diese Information? Was möchtest Du mit dieser Information machen?“ Und dann dazu stehen, dass man keine Antwort geben will: „Ich merke gerade, darauf möchte ich keine Antwort geben!“ oder „Danke für die Frage: Ich überlege mir in Ruhe, was oder ob ich da eine Antwort geben möchte.“
Bei unpassenden Themen gibt es auch die Taktik abzulenken, etwa mit Gesprächsimpulsen wie „Was war für Euch in diesem Advent ein schöner Moment? Was hat dich in diesem Advent besonders gefreut?“. Schirl, die auch als Psychotherapeutin arbeitet, erklärt diesen Ansatz so: „Energie folgt immer der Aufmerksamkeit.“
3. Tipp für die Feiertage: Streit vermeiden
Psychologin Schirl rät, zuerst die hellen Seiten beleuchten. „Ich bewundere, wie klar Du Deine Meinung vertreten kannst. Das kann nicht jeder. Das möchte ich auch lernen! Du bist so meinungsstabil, das ist wunderbar!“ Unterschiedliche Meinungen dürfen sein: „Ich bin okay, Du bist okay. Und unsere Kontraste sind interessant.“ Wer es schafft, kann auf das „Recht-Haben“ bewusst verzichten und Meinungen stehen lassen.
4. Tipp der Psychologin Christa Schirl: Verstehen ausdrücken
Bei Unsicherheiten hilft es, zuerst nachzufragen: „Habe ich richtig verstanden, dir ist es wichtig, dass ...“. Es macht Sinn, lange beim anderen zu bleiben und dann erst zu sich selbst zurückzukehren. Meinungen sollten erst geäußert werden, wenn der oder die andere dafür bereit ist: „Möchtest Du wissen, was für mich wichtig ist? Oder wie meine Meinung dazu ist?“.
5. Tipp: Grenzen wiederholen
Intelligenten Menschen sei es oft unangenehm, den gleichen Satz mehrmals auszusprechen, weiß die Expertin. Dabei sei es beizeiten nötig, das Gleiche drei Mal zu sagen, also „meinungsstabil bei sich“ zu bleiben. Das könnte dann in etwa so klingen: „Wie bereits gesagt, ich möchte dieses oder jenes nicht.“
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