Neben der Vorbereitung der jährlichen Pastoraltagung („Wirtschaft und Kirche“) will die Theologin in der neuen Aufgabe einige Schwerpunkte setzen: Etwa in der Frage, ob die Kirche ihre Botschaft richtig rüber bringe.
Ein Projekt ist „Denk dich neu“. Eder-Cakl: „Damit wollen wir bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen anknüpfen.“ Bei jungen Menschen sei die Schöpfungsverantwortung ein großes Thema.
Dazu gehört auch der Klimaschutz: „Das ist enorm wichtig und viel mehr als Klimaaktivismus. Laudato si, die große Enzyklika von Papst Franziskus, hat sich dem Thema gewidmet.“ Die Sorge um dieses gemeinsame Haus hänge immer mit Menschenwürde, Gerechtigkeit und Frieden zusammen, ist Eder-Cakl überzeugt: „Deshalb müssen wir uns da ganz stark einbringen. Dass junge Leute ihre Formen suchen, auf etwas aufmerksam zu machen, dazu muss sich jeder seine Meinung selber bilden. Als Terroristen würde ich sie nicht bezeichnen.“
Seelsorge soll auch im digitalen Raum stärker präsent sein: „Die digitale Welt ist eine reale Lebenswelt. Menschen arbeiten und haben Freunde dort, tauschen sich aus, verbringen ihre Freizeit im digitalen Raum. Seelsorge ist dort, wo Menschen leben, also müssen wir auch dort sein.“
Generell sei es Aufgabe der Kirche, „für eine gute Qualität in der Seelsorge zu sorgen. Das geht nicht alleine, aber das können wir vom Pastoralinstitut anstoßen und unterstützen.“
Ein wichtiges Anliegen ist Eder-Cakl die Stellung der Frau in der Kirche. Aufbauend auf ihren guten Erfahrungen als Führungskraft in der Diözese Linz ist sie angesichts des laufenden synodalen Prozesses in der Weltkirche überzeugt: Es werde gelingen, Frauen eine umfassendere Teilhabe in allen Bereichen zu ermöglichen, auch wenn es zur Frage Frauen als Priesterinnen unterschiedliche Sichtweisen gibt.
Sie stehe voll hinter Überlegungen, dass „die Kirche einen Weg finden muss, um Männer für eine aktivere Mitgliedschaft in der Kirche zu motivieren, und Frauen eine umfassendere Teilhabe auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens zu ermöglichen“, wie es in einem Bericht zur Synode heißt.
Frauen als Diakoninnen, Predigerinnen oder Laien, die an der Pfarrleitung beteiligt sind – das wünscht sie sich: „Eine inklusive Kirche, die Frauen miteinbezieht, ebenso auch marginalisierte Gruppen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften und LGBTQI+ Personen. Geschlechtergerechtigkeit ist kein Privileg, sondern sollte selbstverständlich umgesetzt sein.“
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