Asylwerber müssen nach Krawallnacht in Linz "Wertekurse" besuchen

Die Halloween-Krawalle haben den Blick auf Jugendliche und eventuell nötige Betreuungsangebote in Linz verstärkt.
Das betreffe jedoch nur eine kleine Minderheit. Anklagen resultierten aus der Halloween-Nacht noch keine.

Zu Halloween herrschte in Linz Ausnahmezustand: Etwa 200 Jugendliche und junge Männer lieferten sich eine Straßenschlacht mit Böllern. Damit es nie wieder zu so einer Krawallnacht kommt, hofft Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) nun auf „Wertekurse“, wie der ORF berichtete.

130 junge Menschen wurden im Zuge der Halloween-Nacht angezeigt, viele von ihnen hatten Migrationshintergrund. Asylwerber unter den an den Krawallen Beteiligten seien danach zum Teil in andere Unterkünfte verlegt worden. Sie müssten nun „Wertekurse“ besuchen, so der Landesrat: „In diesen Kursen geht es darum, sie mit unseren Werten und Normen vertraut zu machen.“ Auf Nachfrage des KURIER betreffe diese Maßnahme aber nur jene, die in Grundversorgungsquartieren untergebracht sind. Das seien weniger als 10 Personen.

Für FPÖ sinnlos

Der Koalitionspartner FPÖ hält davon dennoch nur wenig, wie Parteisekretär Michael Gruber mitteilte: „Ich bezweifle, dass Wertekurse die Probleme verringern. Irgendwann muss man sich eingestehen, dass sich diese Gruppen gar nicht anpassen wollen.“ Er fordert Abschiebungen. Man könnte auch nicht ständig Großaufgebote an Polizisten bereithalten, nur weil sich Zuwanderer nicht benehmen könnten, so Gruber.

Laut Hattmannsdorfer sei man aber auch in Abstimmung mit der Polizei: Für Silvester sei die Exekutive vorbereitet, das Hauptaugenmerk liege auf neuralgischen Plätzen, hieß es am Dienstag.

Bisher keine Anklage

Neben diesen Vorbereitungen ist die Landespolizeidirektion Oberösterreich aktuell auch damit beschäftigt, Ermittlungsberichte über die Halloween-Nacht an die Staatsanwaltschaft Linz zu schicken.

„Wir bekommen laufend Berichte“, bestätigt dessen Sprecherin Ulrike Breiteneder gegenüber dem KURIER. Anklage sei vorerst daraus aber noch keine entstanden. „Wir hatten noch keine Personen, wo sich der Tatverdacht bestätigte. Viele waren zur falschen Zeit am falschen Ort.“

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