Intakte Familienstruktur wichtig
Und natürlich sind es die Linzer Halloween-Krawalle, die als Kristallisierungspunkt jugendlicher Gewalt verstärkt das Augenmerk der Linzer Stadtpolitik auf Jugendliche, Jugendkriminalität und die allgemeinen Probleme von Jugendlichen im Allgemeinen legen lassen.
So hat der ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart kurz nach der Halloween-Nacht betont: „Das Ganze hat ja auch gewisse Ursachen, und denen muss man auf den Grund gehen. Wo leben diese Jugendlichen, in welchen Gruppierungen halten sie sich auf und funktioniert die Familienstruktur?“
Einige Jugendliche seien damals von ihren Eltern abgeholt und gemaßregelt worden: „Da ist nicht Hopfen und Malz verloren.“ Dort, wo Familienstrukturen nicht funktionieren, müsse die Stadt tätig werden.“
Was die Stadt auch macht. Und jetzt auch verstärkt im Süden der Stadt, in Ebelsberg. Für diesen bringt die SPÖ am 15. Dezember einen Antrag in den Gemeinderat ein: 279.600 Euro sollen investiert werden, um im Linzer Süden ein Institut für Familien- und Jugendberatung zu schaffen.
Je früher, desto besser
Genutzt werden dafür die Räume des Eltern Kind Zentrums Ebelsberg, sagt SP-Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. Noch aufzustellen seien jedoch Personalressourcen im Umfang von 20 Wochenstunden Sozialarbeit, 60 Wochenstunden Klinische Psychologie, 30 Wochenstunden Psychotherapie, 30 Wochenstunden pädagogisch-therapeutische Fachkraft sowie 20 Wochenstunden in der Verwaltung.
Hörzing betont aber: „Jugendkriminalität an sich hat mit diesem Ausbau nichts zu tun. Doch wir merken seit Corona eine enorme Zusatzbelastung bei Kindern und Jugendlichen. Hier müssen wir reagieren und unterstützen.“ Wobei sie nachdrücklich betont: „Besser ist es, präventiv tätig zu werden als zu spät.“
Um elf Prozent seien im Institut Linz Nord die Anfragen von 2019 auf 2021 gestiegen. Dieses soll durch die neue Anlaufstelle entlastet werden: „Gibt es Probleme, können Jugendliche selbst oder Eltern mit dem Institut in Kontakt treten. Das passiert natürlich alles anonym“, erklärt Hörzing, die von einem positiven Gemeinderatsbeschluss ausgeht.
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