Halloween-Nacht: Tumulte in Linz, Hitlergruß und ein umgeschmissenes Auto

++ HANDOUT/ARCHIVBILD ++ WIEN: HALLOWEEN - 50 ANZEIGEN IN  LOKALEN UND KLEINERE VORFÄLLE
230 Gastronomiebetriebe in Wien überprüft. Polizeieinsatz wegen Tumults in Innenstadt von Linz.

Zwei Nächte vor dem Lockdown - und dann auch noch Halloween. Wer hier eine gefährliche Motivationslage, ausgiebig Partys zu feiern witterte, der darf aufatmen. Die Halloween-Nacht in Österreich verlief weitestgehend ohne größere Zwischenfälle. 

Lediglich in der Linzer Innenstadt kam es zu größeren Tumulten. Laut Polizei rotteten sich gegen 0.40 Uhr 40 bis 50 junge Männer zusammen. Als 15 Polizeistreifen eintrafen, soll ein Großteil der Gruppe die Beamten beschimpft und Flaschen und Dosen in ihre Richtung geworfen haben. Verletzt wurde niemand. 31 Jugendliche und junge Erwachsene wurden wegen Ordnungsstörung angezeigt.

Die jungen Männer stammen polizeilichen Angaben zufolge "überwiegend aus Afghanistan, dem Iran und dem Irak". Die Gruppe sei schließlich eingekesselt und Identitätsfeststellungen unterzogen worden. Während der Amtshandlung wurde der Straßenbahnverkehr für 30 Minuten unterbrochen.

Zu einem weiteren Vorfall kam es am Samstagabend beim Andreas-Hofer-Park in Linz. Zwei maskierte Männer, einer trug eine "Jigsaw"-Maske, der zweite eine militärgrüne Gasmaske, bedrohten einen 33-jährigen Taxifahrer um 20.30 Uhr mit einer Waffe und raubten ihm seine Geldbörse. Dann zog einer der beiden Räuber den Autoschlüssel des Taxi-Fahrzeuges ab und flüchtete mit seinem Komplizen zu Fuß stadtauswärts.

Beamte beschimpft

Wie die Polizei Wien meldet, wurden mehrere Schwerpunktaktionen im Bereich der Innenstadt durchgeführt. Zudem wurde wienweit die Einhaltung der Covid-19 Verordnungen und Gesetze in Bezug auf Gastronomiebetriebe überprüft. In der Innenstadt musste eine Person nach einer Körperverletzung "verwaltungsrechtlich festgenommen" werden, da sich diese bei der Sachverhaltsklärung durch die Beamten nicht beruhigen ließ und diese beschimpfte.

Außerdem wurde ein Graffiti-Sprayer durch die Polizei auf frischer Tat ertappt, als er versuchte ein U-Bahn-Bauwerk zu besprühen.

Und gegen 01.00 Uhr soll ein Mann beim Überqueren eines Schutzweges trotz Rotlicht, den Hitlergruß gegenüber einem Polizisten gezeigt haben. Der 23-Jährige wurde nach dem Verbotsgesetz auf freiem Fuß angezeigt.

Die Anti-Corona-Demo in Wien war bereits am Samstagnachmittag weitgehend ruhig verlaufen. Rund 300 Gegner der Corona-Maßnahmen hatten ihren Unmut über die Regeln rund um die Pandemie am Heldenplatz kund getan. 

Auto in Graz umgeworfen

Zudem wurden Samstagnacht 230 Gastronomiebetriebe durch die Wiener Polizei überprüft. Dabei wurden über 50 Anzeigen nach den Covid-19 Verordnungen gelegt. Bei einem Großteil der Kontrollen wurden die Bestimmungen jedoch eingehalten oder es reichten aufklärende Gespräche mit den Betreibern und den Lokalgästen.

In Graz warf eine Gruppe Jugendlicher in der Nacht auf Sonntag ein Auto um. Wie die Polizei in einer Aussendung mitteilte, hatte eine Zeugin vier bis fünf Jugendliche gesehen und die Polizei gerufen, eine Sofortfahndung blieb ergebnislos. Die Beamten stießen in der Nähe des Vorfallortes aber auf weitere Sachbeschädigungen: Vier Autos waren mit weißem Lack besprüht worden.

Ansonsten verlief die Halloween-Nacht auch in der Steiermark recht ruhig: "Es hat mit Stand Sonntagfrüh keine wirklich aufsehenerregenden Ereignisse gegeben", sagte Polizeisprecherin Julia Heimgartner am Sonntag auf APA-Anfrage.  Es sei aber gut möglich, dass im Laufe des Tages weitere Anzeigen über Sachbeschädigungen einlangen. Berichte über größere Privatpartys oder Probleme in Lokalen lagen vorerst nicht vor, auch die genaue Zahl, wie viele Anzeigen es nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz gegeben hatte, war vorerst nicht bekannt.

Kommentare