Feministisches Kunstprojekt "SOLANGE" von Cibulka kommt nach Linz

Projekt Solange
Baustellengerüst der Kunstuniversität wird Richtung Donau verhüllt. Vorschläge für den Linzer Text sind erwünscht. Von Laura Hess

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Mit Hilfe von Baustellennetzen ein Zeichen für Feminismus setzen? Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

Katharina Cibulka hat der Welt mehrfach das Gegenteil bewiesen. Und während alles mit einem simplen Baustellen- Netz in Innsbruck begann, hat sich das Kunstprojekt "SOLANGE" mittlerweile bis nach Washington D.C. durchgerungen. Ihr Projekt "Kunst im öffentlichen Raum", soll anhand von rosa bestickten Baustellennetzen auf Gleichberechtigung innerhalb der Gesellschaft aufmerksam machen.

Bereits 27 Baustellen hat Katharina Cibulka mit ihren "SOLANGE"- Slogans bespielt.

Das neueste Projekt der Künstlerin wird in Linz sein. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kunstuniversität soll das SOLANGE-Netz an einem Baustellengerüst an der Fassade eines Brückenkopfgebäudes zu finden sein. Organisiert wurde das Projekt von der Kunstuniversität Linz gemeinsam mit dem städtischen Frauenbüro.

Aber warum gerade die Kunstuniversität Linz?

Die Kunstuniversität ist nicht nur die einzige Linzer Universität mit einer Rektorin, sondern hat auch, laut Uni-Leiterin Brigitte Hütter, mehr als fünfzig Prozent Professorinnen und erfüllt in allen Kollegialorganen (Universitätsrat, Rektorat, Senat, Berufungskommsissionen, Curriculakommission, Arbeitskreis für Gleichbehandlung) die Frauenquote. Somit wird hier ein eindeutiges Zeichen für Gendergerechtigkeit gesetzt.

Katharina Cibulka

Auch Stadträtin Eva Schobesberger ist begeistert, das feministische Kunstprojekt durchführen zu können. "Es bedarf auf allen Ebenen mehr Auseinandersetzung mit der unhaltbaren Tatsache, dass Frauen heute zwar rechtlich gleichgestellt sind, die Gesellschaft aber von einer tatsächlichen Gleichstellung was Macht, Einkommen oder zum Beispiel die Verteilung unbezahlter Sorgearbeit betrifft, noch weit entfernt ist und durch die Coronajahre sogar zurückgeworfen wurde.", meint Schobesberger.

Das Kunstprojekt soll jene Themen präsentieren, die am jeweiligen Ort relevant und von Bedeutung sind. Der passende Slogan für die Linzer wird noch entwickelt, um dann als neuer "SOLANGE"- Slogan präsentiert zu werden.

Partizipatives Projekt

Die Suche nach den passenden SOLANGE-Themen und dem Satz für Linz soll gemeinsam mit den Studierenden der Kunstuniversität, aber auch mit den Linzerinnen erfolgen. So können Sätze, die mit „Solange“ beginnen und mit „bin ich Feminist:in“ enden, bis 12. Februar an das Frauenbüro der Stadt Linz geschickt werden: frauenbuero@mag.linz.at
Die eingereichten Sätze fließen dann zusammen mit den Ideen der Studierenden in die Überlegungen von Katharina Cibulka ein. Die Enthüllung des Linzer „SOLANGE“-Pro-jektes soll dann im März erfolgen.

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