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Anfang des 18. Jahrhunderts kämpften die Linzer an vielen Fronten: 1713 suchte erneut die Pest die Stadt heim, etwas mehr als 30 Jahre nach dem letzten Ausbruch. Von einem Krieg blieb man 1703 gerade noch so verschont, ebenso wie von einem Großbrand 1712.
Die Dankbarkeit war damals so groß, dass man der Jungfrau Maria und der Dreifaltigkeit ein Denkmal errichtete: Bis heute erinnert die Säule am Hauptplatz an die Ereignisse vor 300 Jahren. Und mehr noch: Sie ist zum Wahrzeichen der Donaustadt geworden.
Grund genug, um die Dreifaltigkeitssäule zu ihrem Runden entsprechend zu würdigen: Das Jahr 2023 bietet in Linz eine ganze Reihe an Jubiläen, doch keines reicht auch nur ansatzweise an das stolze Alter des Denkmals heran, das 1723 fertiggestellt wurde.
Rettung
Dabei sieht man der 20 Meter hohen Säule, die einst nach einem Entwurf von Antonio Beduzzi aus Untersberger Kalkstein gefertigt wurde, ihr Alter gar nicht an. Vor ein paar Jahren war das noch anders; die letzte Sanierung lag fast vierzig Jahre zurück, eine lange Zeit.
Der Stein war stellenweise abgebröckelt und gerissen, Feinstaub, Taubenkot und unerwünschtes Grün hatten dem Denkmal gehörig zugesetzt. Die Metallteile, die die Säule zusammenhalten, waren korrodiert.
2019 beschloss die Stadt daher, dem Verfall Einhalt zu gebieten; 320.000 Euro nahm sie in die Hand, um die Dreifaltigkeitssäule und damit ein Stück Stadtgeschichte dauerhaft zu retten. 470.000 Euro kostete die Generalsanierung insgesamt.
Somit begeht die Dreifaltigkeitssäule ihren Geburtstag in voller Pracht. Experten beurteilen sie aufgrund der Planung und Ausführung sowie der Qualität des Steins als eines der bedeutendsten Barockdenkmäler in Österreich.
Für die Linzerinnen und Linzer ist ihre Säule jedoch mehr: Da, wo sie steht, da schlägt das Herz der Stadt. Sie ist Vergangenheit, aber auch Zukunft, Orientierungspunkt und Aushängeschild. Sie lässt sich, ebenso wie Linz, nicht unterkriegen. Auch nach 300 Jahren nicht.
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