Der junge Mann - er leidet an einer schweren psychischen Erkrankung - befindet sich in einer forensisch-therapeutischen Einrichtung, was einer Untersuchungshaft gleich kommt, wie die Staatsanwaltschaft Linz im Laufe der Woche entschieden hatte.
In ersten Einvernahmen soll der mutmaßliche Täter die Tat gestanden haben. Bisher wurde der junge Mann von einem Linzer Staranwalt vertreten, den die Familie des mutmaßlichen Täters auf Empfehlung engagiert haben soll.
Allerdings soll es im Laufe der Woche zwischen der Familie und dem Anwalt zu Unstimmigkeiten gekommen sein, die am Donnerstag in einem Knalleffekt endeten: Wie der KURIER aus dem familiären Umfeld erfuhr, hat der des Mordes verdächtige Mann dem Anwalt das Mandat entzogen.
In dem Schriftstück, das vom Bruder des Verdächtigen bei der Staatsanwaltschaft deponiert worden sei, heißt es, dass man den "Anwalt zwar bestellt" habe, "aber nach reiflicher Überlegung" diesem das Mandat wieder entziehe.
Zusätzlich sei schriftlich festgehalten worden, dass man diesen Staranwalt auch nicht als Pflichtverteidiger für den Verdächtigen akzeptieren wolle. Ein Grund für diesen Schritt, so heißt es aus dem familiären Umfeld, sei unter anderem die Darstellung des Opfers in der Öffentlichkeit gewesen.
Diese werde zumindest zum Teil dem Anwalt zugerechnet, der das Opfer in einem schlechten Licht erscheinen habe lassen wollen. Die Familie des mutmaßlichen Täters habe kein Verständnis für diese Darstellung - vielmehr habe man größtes Mitgefühl mit der Familie des Opfers.
Sogar von einer möglicherweise versuchten Beeinflussung von Geschworenen war die Rede. Die Familie des mutmaßlichen Täters sei weniger an einer Eskalation, als viel mehr an einem fairen Gerichtsverfahren interessiert.
Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, Ulrike Breiteneder, bestätigte gegenüber dem KURIER: "Dem 18-jährigen Beschuldigten wurde ein Verfahreshilfeverteidiger beigegeben."
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