Eine Stunde mit einem Psychotherapeuten kostet zwischen 90 und 180 Euro. Von der Österreichischen Gesundheitskasse bekommt man einen Kostenzuschuss von etwa 30 Euro. Das können sich viele Betroffene auf Dauer nicht leisten. Sie sind auf eine Therapie auf Krankenschein angewiesen.
Sechs bis acht Monate Wartezeit
„Es gibt viel zu wenig Plätze. Nur etwa 40 Prozent der Betroffenen bekommen eine kassenfinanzierte Psychotherapie“, weiß Wolfgang Schimböck, Vorstandsvorsitzender des Oberösterreichischen Landesverbandes für Psychotherapie (OÖLP). Wer einen Kassenplatz will, muss sechs bis acht Monate warten.
Die Therapiestunden werden streng limitiert. Nur ungefähr 15-30 Stunden werden von den Kassen bezahlt. Auf eine chronische Erkrankung wird laut Schimböck kaum Rücksicht genommen. „Das führt zur Arbeitsunfähigkeit. Bei psychischen Krankheiten sind Betroffene etwa 40 Tage im Krankenstand und sind einer der Hauptgründe für Frühpensionen in Österreich.“ Zum Vergleich: Zehn bis elf Tage dauert ein durchschnittlicher Krankenstand.
Kampf um Therapieplätze
Der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie kämpft seit Jahren für mehr kassenfinanzierte Therapieplätze. Zurzeit gibt es für 1,23 Prozent der Anspruchsberechtigten einen Platz. Immer wieder werden Petitionen im Parlament eingebracht, so Schimböck.
In Oberösterreich gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Wartezeit auf den Therapieplatz zu überbrücken. „Die Clearingstelle versucht mit den Betroffenen Lösungen zu finden und ihnen schnellstmöglich einen Platz zu verschaffen. Für den Übergang in die Einzeltherapie gibt es Gruppenangebote. Bei akutem Handlungsbedarf hilft die Krisenstelle von Pro Mente“, klärt Schimböck auf.
Rauchen ist out
Interessante Ergebnisse brachte auch die Frage nach dem Rauchen: Mehr als drei Viertel geben an, nicht zu rauchen, wobei dies ca. 30 Prozent früher getan, mittlerweile aber aufgehört haben. Im Vergleich zu früheren Befragungen geht der Raucheranteil kontinuierlich zurück. War es 2012 noch fast ein Viertel und 2018 ein knappes Fünftel, das täglich geraucht hat, so tut dies mittlerweile nur noch jede sechste Linzerin bzw. jeden sechsten Linzer.
Die überwiegende Mehrheit der Befragten gibt an, dass in den eigenen Wohnräumen unter keinen Umständen geraucht wird. Lediglich für 8,2 Prozent ist es generell kein Problem, zu Hause zu rauchen. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit jenem der letzten Befragung.
Im Jahr 2012 waren es noch 13 Prozent, bei denen im Wohnbereich geraucht wird. Sechs Jahre zuvor war es sogar noch bei einem Viertel der Linzerinnen und Linzer üblich, sich innerhalb der eigenen vier Wände eine Zigarette anzuzünden.
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