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Es sind vereinzelte Funde in der Bucht von Winkl im Gemeindegebiet von Traunkirchen am Traunsee, die darauf hinweisen, dass es schon in der Jungsteinzeit in diesem Bereich menschliche Aktivitäten gegeben haben könnte.
Nach erfolgreichen Untersuchungen rund um das Klostergebäude sind die Teams der Universität Innsbruck und des Kuratoriums Pfahlbauten diese Woche am Traunsee, um archäologisch möglichst klären zu können, ob im Bereich der „Spitzvilla“, einem am See gelegenen historischen Gebäude, schon vor mehreren tausend Jahren Menschen angesiedelt waren.
Helena Seidl da Fonseca vom Kuratorium für Pfahlbauten leitete mit Peter Trebsche von der Universität Innsbruck das Projekt.
Einerseits führen Forschungstaucher Bohrungen entlang des Uferabschnitts durch. Diese zeigen, ob prähistorische Kulturschichten, also Überreste menschlicher Besiedelung, im Flachwasserbereich des Traunsee vorhanden sind.
Außerdem können mit dem gewonnen Material naturwissenschaftliche Datierungen durchgeführt werden, die falls etwas gefunden wird, die Überreste zeitlich einordnen können.
Unter der Leitung von Trebsche werden andererseits geomagnetische Untersuchungen an der Uferzone des Traunsees im Bereich der „Spitzvilla“ durchgeführt. „Mit dieser Methode könne zerstörungsfrei ein Blick in den Boden erfolgen und prähistorische Strukturen ausgemacht werden“, erklärt Trebsche. Ergänzt wird diese Methode durch Oberflächen-Untersuchungen, Bohrungen und Metalldetektor-Prospektionen.
Gewonnenes Fund- und Probenmaterial wird an der Universität Innsbruck untersucht, am Ende wird das Material aber in die Abteilung Ur- und Frühgeschichte der OÖ Landes-Kultur GmbH kommen.
Seit dem 19. Jahrhundert ist Traunkirchen mit Ortszentrum Kloster als archäologische Fundstelle der Hallstattkultur bekannt. Bereits 2020 und 2021 wurden das Klosterareal und die angrenzenden Flachwasserbereiche in dem Kooperationsprojekt untersucht. Dies hat gezeigt, dass sich an dieser Stelle eine ausgedehnte hallstattzeitliche Seeufersiedlung befand.
Archäologie schauen
Beim „Archäologischen Frühling“ des Vereins ArcheKult am 30. März gibt es die Möglichkeit, im Rahmen eines Tages der offenen Türen den Forscherinnen von 14 bis 18 Uhr bei ihren archäologischen Untersuchungen rund um die „Spitzvilla“ über die Schulter zu schauen und sich aus erster Hand über die archäologischen Funde zu informieren.
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