Mieter dringend gesucht: Musik soll Grünmarkt in Linz wieder beleben

Satt klingt der Trompetenklang über das Marktgelände, Menschen bleiben stehen, kommen näher, hören zu. Musik als Mittel der Marktbelebung - die Stadt Linz versucht an verschiedenen Schrauben zu drehen, um den Grünmarkt beim Mühlkreisbahnhof in Urfahr wieder belebter zu machen.
Was fehlt? Ein dauerhafter Mieter für die große Markthalle. Und das seit zwei Jahren. Die Frage, wie der zu finden sein könnte, beschäftigt Planungstadtrat Dietmar Prammer, SPÖ:
"Wir würden uns natürlich Gastronomie wünschen, das ist aber derzeit gar nicht so leicht. Aktuell haben wir eine Handvoll Bewerbungen, bis 1. August sind noch Einreichungen möglich."
Der Grünmarkt in Urfahr steht beispielhaft für viele, kleinere Märkte in österreichischen Städten. Die Lage ist gut, das Ambiente auch, Öffis und genug Menschen rundum sind vorhanden - und trotzdem fehlt es dem Markt an Leben und Wachstum.

Studierende der Bruckneruni in der gläsernen Markthalle
Je nach Verantwortlichen und Möglichkeiten gibt es unterschiedliche Strategien, auf das Marktsterben zu reagieren. Begrünung und Beschattung der Außenflächen steht ganz oben auf der Liste dieser Strategien, auch in Linz. Hier versucht man es außerdem nun mit Kultur.
Im Mai und Juni gibt es Freitag und Samstag alle zwei Wochen Live-Konzerte. Das hat sich so ergeben: Martin Rummel, Rektor der Anton Bruckneruni in Linz, war mit seinem Hund in der Gegend spazieren und sah in der leeren, gläsernen Halle des Grünmarkts eine perfekte Bühne für seine Studierenden. Die Stadt Linz war offen für die Idee, also wird ab 10. Mai regelmäßig bei freiem Eintritt in verschiedensten Formationen aufgespielt.
Mehr Standler am Freitag & Samstag
Diese Neuerung hat nun auch schon dafür gesorgt, dass die Zahl der Standler an den beiden Markttagen Freitag, Samstag gestiegen ist und derzeit bei 9 bis 12 liegt. Fix sind ein Thai-Restaurant und ein Café vor Ort.
"Wichtig ist uns, dass die Basis stimmt, dass es also Nahversorger gibt, die Brot, Wurst, Käse, Obst und Gemüse anbieten. Alles andere ist dann ein schöner Zusatz", sagt Marktreferentin und Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer, ÖVP.
Apopos Nahversorger: Für einen klassischen Supermarkt ist die Halle zu klein, für einen Biomarkt zu groß. Da rundum alles verglast ist, ließe sich in der Raummitte prominent eine Schauküche einbauen. Was auch immer es werden wird, Planungsstadtrat Prammer sagt: "Es soll eine langfristige Vermietung zustande kommen."
Das wünschen sich auf jene Marktbesucherinnen und -besucher, die mittags vor Ort beim Spritzer über das Geschehen diskutieren: "Ist schon fix, was da reinkommt in die Halle? Nein? Hauptsache, es tut sich endlich was!"
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