"Avrasya gehört zu den Grauen Wölfen"
Ein aktuelles Bild zeigt Davut G., den Vorsitzenden des Linzer Vereins Avrasya, mit einer Fahne der türkischen MHP (Partei der Nationalen Bewegung), auf der drei Halbmonde abgebildet sind. Dazu passend veröffentlichte der Wiener Politikwissenschafter Thomas Schmidinger am Mittwoch ein Gutachten. Darin untermauert er seine kritische Einschätzung des von der Linzer SPÖ-Spitze als demokratisch eingestuften Vereins, der als MHP-Ableger in Österreich gilt. Sein Fazit: "Avrasya gehört zu den Grauen Wölfen, teilt ihre rechtsextreme Ideologie, verwendet ihre Symbole und betreibt Hetzpropaganda gegen andere Bevölkerungsgruppen."
Der völkische Nationalismus der MHP, ihr mangelndes Demokratieverständnis, vor allem aber ihr Hass gegen Armenier und Kurden stünden laut Schmidinger den auf soziale und rechtliche Gleichheit und Demokratie zielenden Werten der Sozialdemokratie diametral entgegen: "Sie sind für die Integrationsbemühungen der türkischstämmigen Bevölkerung in Österreich hinderlich."
Im Verein sei etwa die Verwendung des Wolfsgrußes bis heute üblich. Dieser habe im türkischen Rechtsextremismus eine ähnliche Bedeutung wie der "Deutsche Gruß" für die Nazis. Der Vorsitzende des Vereins, Davut G., verstecke nicht einmal die Tatsache, dass er bei der MHP angestellt sei. "Er bezeichnet sie auf sozialen Medien auch als seine Arbeitgeberin." Und im Februar habe G. auf der Facebook-Seite von Avrasya eine Veranstaltungseinladung gepostet, bei der den Armeniern im Zusammenhang mit dem Konflikt um Nagorni Karabach offen gedroht worden sei: "Dann seid ihr dran" (size gelecek sira).
"Eine deutliche Distanzierung der Linzer SPÖ-Spitze ist überfällig", sagt Robert Eiter, Sprecher des oö. Netzwerks gegen Rechtsextremismus.
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