Zwischen Löwen und Bären: "Ein Coffee to go, Herr Minister Anschober?"

Stadtchef Michlmayr (r.) mit Ministerin Köstinger und Landesrat Danninger beim Tierparkbesuch im Vorjahr
Wenig Verständnis für FFP2-Masken-Pflicht im 33 Hektar großen Tierpark Haag. Bürgermeister Lukas Michlmayr lädt Gesundheitsminister Rudolf Anschober zu Lokalaugenschein ein.

Die für Montag vorgesehene Öffnung der Tierparks sorgt bei Familien mit Kindern für viel Freude. Dass auch in den oft großzügig angelegten und weitläufigen Parks  das Tragen von FFP2-Masken als ein Muss angeordnet wurde, sorgt dabei aber auch für Unverständnis und Kritik. Im bekannten Tierpark in Haag  (Bezirk Amstetten) will Bürgermeister und Tierparkgeschäftsführer Lukas Michlmayr (ÖVP)  Gesundheitsminister Rudolf Anschober von der überzogenen Maßnahme überzeugen. Er lädt ihn  deshalb zum „Coffee to go“ bei einer Runde durch seinen Tierpark ein.

Vergeblich habe er versucht, die Maskenpflicht im Büro von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP)  abzuwenden, schildert Michlmayr.  Sie kennt die 33 Hektar große Anlage genau. Nach dem ersten Lockdown im Vorjahr hatte sich Köstinger persönlich ein Bild vom Zoo gemacht.  Die Mitarbeiter der Ministerin hätten versucht, beim Gesundheitsminister zu intervenieren, weil auch „bei ihnen das Unverständnis für manche Entscheidungen größer und größer wird“, schildert Michlmayr.  „Als Rückmeldung erhielt ich, dass die generelle FFP2-Maskenpflicht, auch in Außenbereichen, eine Forderung des Gesundheitsministers war, ansonsten wären die Tierparks gar nicht geöffnet  worden“.

Zwischen Löwen und Bären: "Ein Coffee to go, Herr Minister Anschober?"

Büromitarbeiter von Ministerin Köstinger setzten sich vergeblich für Michmayr's Anliegen, die FFP2-Maskenpflicht zu lockern, ein

Schwierigste Phase

Zuletzt hatte der Gesundheitsminister seine Position ja mehrfach öffentlich kundgetan. „Wir brauchen diese vorsichtigen Öffnungsschritte, aber auch verschärfte Schutzmaßnahmen. Verschärfte Einreiseregelungen inklusive Testungen auch von Arbeitspendlern, flächendeckende FFP2-Masken und zwei Meter Mindestabstand. Damit wollen wir in der schwierigsten Phase der Pandemie - den Wochen bis Ostern - Zeit gewinnen“, so der Minister zu der Durststrecke bis die Corona-Impfungen greifen sollen.

Stadtchef Michlmayr glaubt aber, dass vor allem im offenen Freigelände flexiblere Lösungen die Sicherheit nicht gefährden würden. Im gesamten Haager Tierparkareal  gebe es beispielsweise keine Innenanlagen oder Tropenhäuser, am großen Gelände würden drei Hektar für Fußwege zwischen den Gehegen, für Raststellen, Kinderspielplätze und begehbare freie Flächen zur Verfügung stehen.

Einladung

Minister Anschober, der ohnehin oft zwischen Oberösterreich und Wien unterwegs sei, sollte kurzerhand in Haag stoppen und sich selbst zwischen Löwen, Bären und Erdmännchen ein Bild machen. „Bei einem kleinen Rundgang von einer Stunde könnte ich Minister Anschober zeigen, dass die Verordnung der FFP2 Maskenpflicht im Freien, nett ausgedrückt, nicht notwendig ist“, sagt Michlmayr. Leider würden manchmal Entscheidungen in Wien und aus Wien heraus getroffen, die mit anderen Situationen oft wenig zu tun hätten so der Bürgermeister. „Daher ist es auch schwierig den Tierpark Schönbrunn mit Haag oder dem Alpenzoo Innsbruck zu vergleichen“, sagt Michlmayr.

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