Zwei Verfahren rund um Eierverarbeiter noch offen

Die Verarbeitung von Roheiern zu Produkten für die Weiterverarbeitung in Industrie und Gastronomie kam in schiefes Licht
Mehrere Kontrollen ohne Beanstandungen, Berufung gegen Gerichtsentscheidung in Deutschland

Biberbach. Nach den Vorwürfen zu Jahresbeginn gegen den Eierverarbeiter Pro Ovo in Biberbach im Bezirk Amstetten sind in Niederösterreich noch immer zwei Verfahren rund um den Betrieb offen. Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft München Anfang Oktober die Anzeigen, dass in der Firma verfaulte und verschimmelte Eier verarbeitet worden wären, zurückgewiesen. Dagegen wurde berufen.
Jener Detektiv, der den Fall im Februar ins Rollen gebracht hatte, legte deshalb Berufung ein, weil der Hauptzeuge von der Staatsanwaltschaft München im Rahmen der Ermittlungen gar nicht angehört worden sein. Der langjährige Mitarbeiter hatte den Fall mit ekelerregenden Bildern, die angeblich aus den Produktionsräumen der beschuldigten Firma stammen sollen, erst aufgedeckt. „Es besteht der Verdacht, dass Eiprodukte nicht in jener Qualität produziert und verkauft wurden als vorgegeben“, erklärte ein St. Pöltener Staatsanwalt im Februar gegenüber dem KURIER den Ermittlungsgegenstand. Gegen mehrere Mitarbeiter der Firma wurde ein Verfahren wegen des Verdachts auf schweren gewerbsmäßigen Betrugs eröffnet.

Zwei Verfahren rund um Eierverarbeiter noch offen

Pro Ovo-Werk in Biberbach

 

Einstellungsantrag

Im vergangenen Juni hatte der Anwalt von Pro Ovo beim Landesgericht St. Pölten einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens eingebracht. Eine Entscheidung des Gerichts sei noch nicht gefallen, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten Leopold Bien auf Anfrage des KURIER.

Ebenso noch nicht abgeschlossen ist ein Verfahren beim Landesverwaltungsgerichtshof. Pro Ovo hatte gegen den Bescheid für zusätzliche Auflagen der nö. Lebensmittelbehörde zu Qualitätsverbesserungen in der Produktion, Berufung eingelegt. Aus der Abteilung des für Lebensmittelsicherheit zuständigen LH-Stellvertreters Franz Schnabl (SPÖ) wird berichtet, dass heuer bereits vier bis fünf Kontrollen bei Pro Ovo stattfanden. Es kam dabei aber zu keinen Beanstandungen.

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