Staatsanwaltschaft veranlasste Hausdurchsuchung in Eierfabrik

Verantwortlichen der Firma Pro Ovo wird kein Prozess gemacht
Massives Polizeiaufgebot beschlagnahmte Unterlagen und Datenträger in Mostviertler Betrieb Pro Ovo.

Im Fall um einen mit schweren Vorwürfen konfrontierten eierverarbeitenden Betrieb im Mostviertel hat die Justizbehörde eine groß angelegte Hausdurchsuchung durchgeführt. Zwischen 15 und 20 Polizeibeamte seien am Montag bei der zweistündigen Aktion in der Firma Pro Ovo in Biberbach im Bezirk Amstetten im Einsatz gewesen, berichtet die Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Bei der Hausdurchsuchung habe man auch gegen fünf Mitarbeiter der Firma als Beschuldigte Ermittlungen geführt, so Staatsanwalt Karl Wurzer. Wie auch die Salzburger Nachrichten berichteten, wurden im Zuge des Einsatzes im großen Stil Unterlagen, vor allem auch in Form von Datenträgern sichergestellt.

Betrugsvorwurf

Das gegen den zu einer holländischen Gruppe gehörenden Betrieb eingeleitete Verfahren konzentriert sich vorerst auf den Vorwurf des schweren Betruges. „Es besteht der Verdacht, dass Eiprodukte nicht in jener Qualität produziert und verkauft wurden als vorgegeben“, so Wurzer.

Sollten die sichergestellten Unterlagen oder die Kontrollen der Lebensmittelbehörden jedoch Hinweise auf Gesundheitsgefährdung ergeben, sei eine Ausweitung  des Verfahren, etwa wegen fahrlässiger Gemeingefährdung, möglich, betonte Wurzer.

Wie berichtet wurden den Anzeigen gegen die Firma in Österreich und Deutschland auch Insider-Fotos beigelegt, die zeigen sollen, dass verfaulte und verschimmelte Eier in der Produktion verarbeitet worden sein sollen.

Als pasteurisierte Flüssigeier oder Eierpulver sollen die Produkte an prominente österreichische und deutsche Abnehmer geliefert worden sein. Staatsanwalt Wurzer betonte aber, „dass die bisherigen Ermittlungen keine Anhaltspunkte für eine Gesundheitsgefährdung“, belegt hätten. Das beschuldigte Unternehmen gab bisher keine Erklärung ab.

Staatsanwaltschaft veranlasste Hausdurchsuchung in Eierfabrik

Diese Zentrifuge, die in dem beschuldigten Betrieb verwendet worden sein soll, könnte eine Schlüsselrolle im Verfahren bekommen

Staatsanwältin

Bei der Hausdurchsuchung war auch die ermittelnde Staatsanwältin anwesend, so Wurzer. Die montägige Aktion sei mit den Beamten des Landeskriminalamts NÖ bereits vor zwei Wochen terminisiert geworden. In der Vorwoche machten aber Medienberichte den möglichen Skandal vorab publik, schilderte der Staatsanwalt.

Ebenfalls an der Hausdurchsuchung beteiligt war auch ein Vertreter der Lebensmittelaufsicht des Landes Niederösterreich. Ergebnisse  von  Proben einer in der Vorwoche vorgenommen Kontrolle  in dem Betrieb würden vorerst noch nicht vorliegen, hieß es aus der Abteilung im Zuständigkeitsbereich des Landeshauptmannstellvertreters Franz Schnabl (SPÖ). Zum montägigen Einsatz wollte man aufgrund des laufenden Verfahrens keine Stellungnahme abgeben.

 

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