Mostviertler Betrieb soll verdorbene Eier verarbeitet haben
In einer Fabrik im niederösterreichischen Biberbach (Bezirk Amstetten) sollen gewerbsmäßig verdorbene Eier verarbeitet und an Abnehmer in Industrie und Gewerbe weiterverkauft worden sein. Das berichten die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) und die Süddeutsche Zeitung (SZ) als Ergebnis einer gemeinsamen Recherche.
Die beiden Zeitungen berufen sich dabei auf einen Insider, der von "ekelerregenden Zuständen" in der Mostviertler "Pro Ovo"-Fabrik berichtet. Egal, ob schwarze Flecken in den Dottern oder Maden, die aus rohen Eiern kriechen: Den Berichten zufolge soll in dem Betrieb alles bei 68 Grad pasteurisiert und zu Flüssigwaren weiterverarbeitet werden - Reste von Hühnerkot inklusive.
Niederösterreichischer Betrieb soll verdorbene Eier verkauft haben
Abnehmer seien etwa Hotels, die daraus die Eierspeise für das Frühstücksbuffet zubereiten, aber auch Industriebetriebe, die die "Pro Ovo"-Produkte zu Nudeln oder Backwaren weiterverarbeiten.
Justiz ermittelt
Der Insider wolle anonym bleiben und habe darum einen Privatdetektiv beauftragt, Beweismaterial - Unterlagen, Fotos und E-Mails - an die Polizei weiterzugeben. Mittlerweile ermitteln Staatsanwälte in St. Pölten und München in der Causa. Letzteres, weil auch deutsche Betriebe zu den Abnehmern von "Pro Ovo" gehören.
Die vergammelten Eier sollen dabei einerseits monatelang gelagert worden sein, andererseits seien Eier bereits ungekühlt angeliefert worden, etwa aus England.
"Pro Ovo", das zur niederländischen "Interovo Egg Group" gehört, wollte sich gegenüber OÖN sowie SZ zu den Vorwürfen nicht äußern. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
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