Zwangspause für S8 bremst auch „Grünen Ring“

Zwangspause für S8 bremst auch „Grünen Ring“
Die Ortsentwicklung im Marchfeld stockt, bis es Entscheidung über den Bau der Schnellstraße gibt - Grund dafür ist ein Vogel.

Wegen dem brütenden Vogel Triel liegen die Baupläne für die Marchfelder Schnellstraße S8 momentan auf Eis. Jetzt zeigte sich aber: Der Vogel bringt auch das nö. Raumplanungsprojekt „Grüner Ring“ ins Stocken. „Unsere regionale Raumplanung baut stark auf der Marchfeld Schnellstraße auf. Weil wir momentan nicht wissen, wie es damit weitergeht, haben wir auch den Prozess rund um den grünen Ring etwas einbremsen müssen“, sagte Gänserndorfs Bürgermeister, René Lobner (ÖVP) zum KURIER.

Dass am „grünen Ring“ in dieser Region momentan nicht nahtlos weitergearbeitet werden kann, bestätigte man auch aus dem Büro des zuständigen Landesrates, Stephan Pernkopf (ÖVP). „So ein großes und wichtiges Projekt muss natürlich auch in der zukünftigen Planung der Region berücksichtigt werden“, hieß es vom Land.

Grüner Ring gegen Siedlungsdruck

Im „grünen Ring“ rund um Wien will man seitens des Landes Agrar- und Grünflächen sichern und zusammenwachsen lassen. Zusätzlich dazu sollen Siedlungsgrenzen festgelegt werden, um die Verbauung zu regulieren. Grund dafür ist der Siedlungsdruck, der auf den Wiener Umlandgemeinden liegt. „Die S8 wäre eine Lebensader für unsere Region. Wir können hier nicht planen, wenn wir unsere Verkehrsinfrastruktur nicht kennen“, so Lobner. Die S8 würde vor dem Knoten Süßenbrunn abzweigen und über Deutsch-Wagram und Markgrafneusiedl verlaufen. Etwa 18.000 Anrainerinnen und Anrainer würden laut Asfinag dadurch vom jetzigen Verkehr entlastet. Betroffene Bürgermeister zeigten sich deshalb auch verärgert über den Planungsstopp.

Ungewissheit

Im Jänner legten Naturschützer beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde ein, der Straßenbau stünde im Widerspruch zur Naturschutzwidmung Natura 2000. Der im Marchfeld brütende Triel – als vom Aussterben bedrohter Vogel – ist der Hauptgrund für die Unvereinbarkeit des Bauvorhabens.

„Das Land Niederösterreich steht klar hinter der Marchfeldschnellstraße. Wir reden hier von spürbaren Entlastungen vom Durchzugsverkehr, wodurch es ein Mehr an Gesundheit und Plus an Sicherheit gibt. Es geht aber auch um die Aufhebung von Widmungsstopps für Betriebsgebiete“, so die Stellungnahme aus dem Büro von Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). So lange das Verfahren rund um die S8 läuft, bleibe auch Ungewissheit, wie es mit der Ortsentwicklung im Marchfeld weitergeht. T. Bittermann

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