Zugedröhnt am Steuer: Neue Geräte gegen Drogenlenker

Franz Popp, Ludwig Schleritzko und Willy Konrath mit den Testgeräten
Anzeigen wegen Suchtmittel steigen rasant an. Das Land NÖ stattet die Polizei mit neuen Vortestgeräten aus.

Zugedröhnt ist im Straßenverkehr der neue Rausch. Die Anzahl der Drogenlenker ist im Zeitraum von 2015 bis 2022 in Niederösterreich massiv gestiegen. „Wir sprechen von einem Anstieg von fast 1.000 Prozent“, erklärt Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko. Gab es österreichweit vor fünf Jahren noch rund 2.000 Anzeigen wegen Suchtgift am Steuer, waren es 2021 mit 6.338 mehr als dreimal so viele. 1.500 Anzeigen waren es im Vorjahr alleine in NÖ. „Wir müssen jetzt Akzente setzen um diese Entwicklung einzudämmen“, spricht Schleritzko auf die Verkehrssicherheit an.

Mit dem Kauf von sechs neuen Drogenvortestgeräten kommt das Land der Forderung der Exekutive nach. 22 solcher Geräte sind damit im Bundesland im Einsatz. Somit ist jeder Bezirk zumindest mit einem Gerät ausgestattet, heißt es vonseiten der Landesverkehrsabteilung.

Ärzte als Gutachter

„Der starke Anstieg von Drogenlenkern ist einerseits ein Verkehrssicherheitsthema, aber auch ein gesellschaftliches Thema. Die Exekutive nimmt für beide Bereiche ihre Verantwortung sehr ernst“, sagt Landespolizeidirektor Franz Popp.

Mit einer Ausbildungsoffensive hat die Polizei auf die neuen Herausforderungen reagiert. Seit das Innenministerium mit Trainern ihre Verkehrsbeamten darauf genau schult, wie man drogenbeeinträchtigte Lenker leichter erkennt, schnellen auch die diesbezüglichen Anzeigen in die Höhe. An den Aktionen im Straßenverkehr beteiligen sich mittlerweile auch eigens ausgebildete Ärzte als Gutachter. Der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Willy Konrath, will die neuen Testgeräte „intensiv“ bei Schwerpunktaktionen einsetzen.

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