Ybbs: Aktueller Corona-Fall verhindert Bürgermeister-Neuwahl

Ulrike Schachner soll Alois Schroll (r.) als Bürgermeister ablösen, Dominic Schlatter (l.) soll neuer Stadtvize werden
Die für Mittwochabend geplante Sondersitzung des Stadtparlaments in Ybbs musste abgeblasen werden.

Die Turbulenzen in der Ybbser Stadtpolitik reißen nicht ab. Ein Corona-Fall im Team des SPÖ-Gemeinderatsteams führt dazu, dass eine für den heutigen Mittwochabend angesetzte  Sondersitzung des  Gemeinderats kurzfristig abgesagt werden musste.  Bei der Sitzung sollte  die bisherige Vizebürgermeisterin Ulrike Schachner zur Nachfolgerin des zurückgetretenen SPÖ-Bürgermeisters Alois Schroll gewählt werden.

Im Vorfeld des von der SPÖ nach internen Querelen geplanten Wechsels entwickelte sich aber auch mit der ÖVP ein heftiges Tauziehen, das, wie berichtet,  in den vergangenen Tagen auch immer öfter Neuwahlen in der Stadt Ybbs ins Gespräch brachte.

Kassasturz verlangt

Parteiintern hatte die SPÖ Ybbs den Rückzug von Stadtchef Alois Schroll und den Aufstieg von Vizebürgermeisterin Ulrike Schachner ins höchste Amt der Stadt kurz nach Jahresbeginn beschlossen und auch öffentlich kundgetan. Parteiobmann Dominic Schlatter soll in die Rolle des Stadtvizes nachrücken, Schroll im Gemeinderat, den in Ybbs wegen des Festivals „Ybbsiade“ prestigeträchtigen Kulturstadtrat geben.

Die SPÖ hält in der Donaustadt mit 16 Mandaten eine absolute Mehrheit. Dennoch machte ihr die ÖVP (elf Sitze) am Wochenende einen Strich durch die Rechnung. Um die Neuwahl Schachners mitzutragen verlangte die ÖVP volle Einsicht in die maßgeblichen Stadtprojekte, vor allem beim acht Millionen Euro teuren Umbau der Stadthalle und dem geplanten Neubau des Ybbser Schulzentrums. Es wurde ein Kassasturz unter Einbeziehung von Landes-Experten verlangt.

Die Forderung der Schwarzen auch bei personellen Neubesetzungen maßgeblich eingebunden zu werden und das Ressort für Kultur und Tourismus besetzen zu wollen, sorgte bei der SPÖ für Aufregung.  Noch Mittwoch wurde fieberhaft verhandelt. Bis die Meldung über den bestätigten Corona-Fall eine Entscheidung weiter hinausschob.   

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