Alarm um Wolf im Ybbstal: Auf zwei Höfen wurden neun Schafe gerissen

In unmittelbarer Nähe zum Hof Taucherreith fand Georg Schnabler am Montagfrüh das gerissene Schaf
Wolf wird seit April am Königsberg bei Hollenstein gesichtet. DNA-Ergebnisse zu den blutigen Attacken stehen noch aus

Ein seit dem Frühjahr im inneren Ybbstal immer wieder gesichteter Wolf soll  nun der Verursacher eines blutigen Tierdramas am Königsberg bei Hollenstein/Ybbs gewesen sein.  Auf zwei Höfen wurden seit Montag insgesamt zehn Schafe und Lämmer, entweder gerissen oder so schwer verletzt, dass sie eingeschläfert werden mussten.  Die Aufregung in der Gemeinde wächst und auch die Kritik an der vermeintlich zu laschen niederösterreichischen Wolfsverordnung nimmt zu.

"Die Ergebnisse der DNA-Analysen, die belegen sollen ob es ein Wolf war, erwarten wir für die nächste Woche. Aber die Hinweise, dass es einer war sind schon recht massiv“, sagt die Hollensteiner Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer (SPÖ).

Seit April ist  bekannt, dass sich ein Wolf in diesem Teil des Bezirks Amstetten aufhält, auch Bilder von Wildtierkameras und Beobachtungen der Jäger bestätigen das, schildert Georg Schnabler vom Hof Taucherreith. Am Ausflugsberg Königsberg wurde in der  Nacht auf den Montag seine kleine Herde in Hofnähe überfallen und ein Muttertier gerissen und zum Teil gleich gefressen. In der Nacht auf den Mittwoch erwischte es einen benachbarten Hof. Dort wurden sechs Lämmer getötet und zwei Muttertiere so schwer verletzt, dass sie am Morgen geschlachtet werden mussten. 

Weniger Scheu 

"Bis jetzt dürften Rehe die Beute gewesen sein, jetzt verliert der Wolf offenbar immer mehr Scheu und wird frecher“, sagt  Schnabler.

Alarm um Wolf im Ybbstal: Auf zwei Höfen wurden neun Schafe gerissen

Wildkameras dokumentierten die Existenz des Wolfs schon mehrmals

Am Königsberg gebe es auch große  Herden mit bis zu 300 Tieren und außerdem auch zwei Almen mit Weidevieh. „Wir sind natürlich besorgt“, so der Landwirt, dessen verängstigte Schafe nun in der Nacht im Stall sind. Besitzer großer Herden können das nicht bewerkstelligen. 

„Wir sind natürlich besorgt“, so der Landwirt, dessen verängstigte Schafe nun in der Nacht im Stall sind. Besitzer großer Herden können das nicht bewerkstelligen. 

Die Aufregung sei natürlich groß, so die Bürgermeisterin nach einem Lokalaugenschein am Donnerstag am Königsberg. Weil die unmittelbaren Bedrohungen für die Ortschaften und die Bevölkerung, wie sie die nö. Wolfsverordnung für einen Abschuss vorsieht, nicht gegeben seien, sei die Entnahme durch die Jäger vorerst kein Thema, berichtet Zebenholzer weiter.

Die Jägerschaft und Behörde sind  in das Geschehen jedenfalls voll eingebunden, bestätigt die Bürgermeisterin.  "Wir müssen darauf einstellen, dass der Wolf jetzt da ist“, sagt sie.

Forderungen 

Trotz eines ganz aktuellen Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum absoluten Schutz von Wölfen in Österreich wird in NÖ an der Wolfsverordnung festgehalten. Für den  FPÖ-Landwirtschaftssprecher und Landtagsabgeordneten Alexander Schnabel  zeigen die Attacken, dass "die Aufhebung des Schutzstatus auf EU-Ebene und eine Nachjustierung der diesbezüglichen niederösterreichischen Wolfsverordnung dringend notwendig sind“, teilte er in einer Aussendung mit.

"Die Möglichkeiten, die mit den üblichen Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung stehen, können allesamt leicht von Wölfen überwunden werden“, erklärte Schnabel weiters. Er sieht einen wirksamen Schutz vor Wolfsangriffen in der konsequenten Entnahme der Raubtiere.

Alarm um Wolf im Ybbstal: Auf zwei Höfen wurden neun Schafe gerissen

"Der Wolf ist im Ybbstal angekommen. Das ist menschliches Siedlungsgebiet!“, so Schnabel und er warnt vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Raubtiers. 

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