FPÖ warnt mit Schildern vor "Lebensgefahr im Wolfsgebiet"

FPÖ warnt mit Schildern vor "Lebensgefahr im Wolfsgebiet"
Forderung nach "Modell Österreich" mit bundesweit maximal 70 Wölfen.

Einen nationalen Wolfsmanagementplan, der österreichweit nur mehr maximal 70 Exemplare in dafür vorgesehenen Zonen vorsieht, fordert die FPÖ in Niederösterreich nun gemeinsam mit dem Verein „Wolfstopp“. 

Um zusätzlich auch Touristen zu warnen, dass sie auf Wanderwegen eventuell von gehetzten Rindern oder Schafen verletzt werden könnten, wird die FPÖ nun an Bauern recht martialische Wolfswarnschilder verteilen. Diese Warntafeln sollen Bauern vor der möglichen Haftungsansprüchen schützen, falls tatsächlich jemand verletzt wird.

FPÖ warnt mit Schildern vor "Lebensgefahr im Wolfsgebiet"

Bauern sollen blaue Warnschilder für ihre Weiden bekommen

Die verschiedenen Wolfsverordnungen in den Bundesländern seien nicht effizient genug, um die rasch wachsende Population und damit auch die Zahl der gefährlichen Wolfsattacken zu stoppen, sind FPÖ-Mandatare und der Waldviertler „Wolfstopp“-Obmann Gerhard Fallent überzeugt.

„Wolfsrisse stehen mittlerweile schon auf der Tagesordnung“, behauptet der nö. FPÖ-Landwirtschaftssprecher Alexander Schnabel von betroffenen Landwirten im Waldviertel. Aufgrund der hohen Population im Waldviertler Hochland würde die Gefahr für Menschen und Tiere ständig steigen. 

Angefallene Nutztiere werden buchstäblich angefressen und verenden nach Tagen des Dahinvegetierens qualvoll oder müssten durch Nottötungen erlöst werden.

Tierschutz

„Hier vermisse ich den Aufschrei der Tierschützer und NGOs, die sich für eine weitere Besiedelung Österreichs mit Wölfen aussprechen“, so Schnabel.

Bei allen anderen Parteien außer der FPÖ fehle das „Tierschutzverständnis für die Herden unserer Bauern“, kritisiert Schnabel. Die Bauern sieht er vom ÖVP-Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in Stich gelassen.

Von „Wolfstopp“ mit Fallbeispielen ausgestattet, berichtet Schnabel von bedrohlichen jüngsten Vorkommnissen, die belegen würden, dass die Wölfe zunehmend die Scheu vor dem Menschen verlieren.

So soll jüngst ein Schulbub einen Wolf sehr nahe bei einer Bushaltestelle fotografiert haben. Laut Gerhard Fallent habe der Abstand nur mehr rund zehn Meter betragen.

Der Waldviertler Aktivist, der im heurigen Februar selbst tote Schafe durch einen Wolfsattacke hinnehmen musste, berichtet über eine entstehende internationale Allianz mit Gruppen aus der Schweiz, Bayern, Tschechien oder Südtirol, die ebenfalls gegen die zunehmenden Wolfspopulationen mobil machen und Reglementierungen durch die EU-Kommission fordern.

FPÖ warnt mit Schildern vor "Lebensgefahr im Wolfsgebiet"

Die FPÖ-Abgeordneten Schnabel (l.) und Keyl (r.) mit Wolfstopp-Obmann Gerhard Fallent

Nach Schätzungen und Erfahrungen aus den Bundesländern rechne seine Organisation, dass nicht wie offiziell verbreitet rund 70, sondern bereits 200 Wölfe in Österreich leben, so Fallent.

Nach dem schwedischen Modell, wo landesweit 400 Wölfe toleriert werden, soll es im geforderten Modell Österreich nur 70 Wölfe in besonderen Zonen geben. Vorgesehen wären Nationalparks, große Waldgebiete und Sonderflächen, wie der Truppenübungsplatz Allentsteig.

Finanziell und wirtschaftlich bedroht sieht der nö. FPÖ-Jagdsprecher Hubert Keyl die Landwirte in den Wolfsgebieten. Der Schadenersatz pro gerissenem Schaf von 500 Euro reiche nicht aus, emotionale Betroffenheit, aber auch generelle Ausfälle für Zuchtbetriebe würden nicht berücksichtigt.

Zudem warnt Keyl vor Haftungsverpflichtungen von Bauern ähnlich der dramatischen Kuh-Urteile. Landwirten könnte es die Existenz kosten,  sollten eine von Wölfen gehetzt Tierherde Touristen auf Privatgründen verletzen.

Präventiv wird die FPÖ nun an Landwirte neue Warnschilder mit der Aufschrift „Wolfsgebiet, Achtung Lebensgefahr “ verteilen. Ein Wolf mit gefletschten Zähnen, hilft die Gefahr noch zu verdeutlichen.   

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