Wo die nächsten Mauern fallen: Forscher aus NÖ stellten in Berlin Projekte vor

Inspiration und Ideen für eine bessere Zukunft lieferten Forscherinnen und Forscher aus aller Welt beim Wissenschaftsgipfel in Berlin.
Beim Wissenschaftsgipfel „Falling Walls“ wurden Zukunftsideen im Bereich Wissenschaft und Forschung vorgestellt.

„Which are the next walls to fall?“ – diese Frage war Motto und Namensgeber beim Wissenschaftsgipfel „Falling Walls“, der nicht zufällig in der „Mauerstadt“ Berlin über die Bühne ging. Die „Falling Walls Foundation“ ist ein einzigartiges globales Zentrum, das Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft verbindet, um mit innovativen Ideen die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus der ganzen Welt wurde hier damit eine Bühne geboten, kreative Ideen für die Zukunft zu präsentieren. Unter den 75 Forscherinnen und Forschern waren auch zwei junge Teilnehmer aus Niederösterreich, die im Zuge des Events „Falling Walls Lab“ ihre Projekte vorstellen konnten. Etwa, wie künftig weniger Wasser in der Landwirtschaft benötigt wird.

Falling Walls
Die „Falling Walls Foundation“ ist ein globales Zentrum, das Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft verbindet, um die Herausforderungen der Zukunft.
 zu meistern

Wettbewerb
Das „Falling Walls Lab“ wiederum ist ein hochqualitativer Wettbewerb, bei dem Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus aller Welt ihre Ideen präsentieren. Das Motto „Which are the next walls to fall?“ nimmt Bezug auf den Fall der Berliner Mauer. Daher findet das Event auch immer in der deutschen Hauptstadt statt.

Persönlicher Bezug

Ob Brustkrebs mit einem Sensor früher entdecken, WCs ohne Spülung für ein Dorf in Namibia installieren oder Batterie-Recycling verbessern – viele der Problemstellungen hatten ihre Wurzeln im nahen Lebensumfeld der Kandidaten. So beschäftigte sich etwa eine Wissenschafterin aus Taiwan mit einer Krankheit, weil ihre Großmutter darunter leidet.

Der Name „Falling Walls“ – so heißt auch die Foundation, die den Ideenwettbewerb organisiert – leitet sich von dem Fall der Berliner Mauer ab. Die Metapher wird von der Organisation so verwendet, dass auch im Bereich Wissenschaft und Gesellschaft weitere Mauern eingerissen werden können, um die Welt zu verbessern. Gesetzt, man bringt die richtigen Leute und Köpfe dafür zusammen.

Drei Minuten

So geschehen bei der Veranstaltung in Berlin, die auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Landesrat Jochen Danninger (ÖVP) mit einer Delegation besuchten. Ursprünglich gab es 27 Bewerberinnen und Bewerber aus Österreich – der Tullner Sebastian Vogler und die Sierndorferin (Bezirk Korneuburg) Daniela Inführ setzten sich durch. Jeweils drei Minuten hatte jeder von ihnen Zeit, um seine Innovation zu erklären.

Wo die nächsten Mauern fallen: Forscher aus NÖ stellten in Berlin Projekte vor

Danninger und Mikl-Leitner mit den Forschern  Inführ und Vogler.

Voglers („Beetle For Tech“) Beitrag dreht sich um die Holzwirtschaft. Laut einer Schätzung von Interpol wird nämlich jeder dritte Baum weltweit illegal gefällt und weiterverkauft. Der 32-jährige Forscher will, dass die Holzlieferketten aber in Zukunft für jeden nachvollziehbar sind.

„Unser Ansatz ist, dass wir die Werkzeuge entwickeln, um wirklich nachverfolgbar zu machen, wo exakt der Baum gewachsen ist. Genauso, wie ich es bei einem Apfel oder beim Fleisch eigentlich auch wissen möchte“, erklärt Vogler, der sich sehr freute, „hier meine Firma bei diesem internationalen Wettbewerb präsentieren zu dürfen“.

Wasser sparen

Inführ („Agrobiogel“) will hingegen mit ihrem Produkt das Problem der Wasserknappheit in der Landwirtschaft lösen. Ein speziell entwickeltes Biohydrogel soll Pflanzen vor Trockenheit schützen und damit Bewässerungswasser sparen.

„Wenn das Gel im Boden ist, nimmt es Wasser und Nährstoffe auf – egal ob das Regenwasser ist oder, ob man gießt. Das Gel speichert das Wasser und gibt es langsam wieder an die Pflanzen ab“, so die 39-jährige Forscherin. Es sei „sehr spannend, mit so vielen Menschen aus so vielen Ländern zusammenzutreffen“.

„Wir brauchen die Wissenschaft, um Antworten zu geben auf die Herausforderungen von morgen“, sagte Mikl-Leitner in Berlin. Dass die Wahl auf zwei Niederösterreicher fiel, zeige „die tolle Qualität Niederösterreichs als Wissenschafts- und Forschungsstandort“.

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