Wo das Klopapier für die Corona-Briefmarke produziert wird
Briefmarken sind ein Spiegel der Zeit. Und da die Menschheit im Vorjahr kein Thema mehr bewegt hat als die Covid-19-Pandemie, hat die Österreichische Post eine Sonderbriefmarke veröffentlicht. Darauf zu sehen: ein Babyelefant, der helfen soll, den Sicherheitsabstand richtig einzuschätzen.
Ebenfalls sinnbildlich für die Pandemie: das Hamstern von Klopapier. Deswegen wurde die Briefmarke kurzerhand auf Toilettenpapier gedruckt. Produziert wird dieses in der Essity-Papierfabrik in Ortmann in Pernitz (Bezirk Wiener Neustadt-Land).
„Wir sind sehr stolz, dass die Österreichische Post Toilettenpapier aus Ortmann für die Sondermarke nutzt. Das ist eine tolle Auszeichnung für das Team, das sensationell gearbeitet hat“, sagt Roland Garherr, Quality & Initiative Manager bei Essity. Schließlich produzierten die rund 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ersten Lockdown aufgrund der großen Nachfrage rund um die Uhr.
„Das waren absolute Ausnahmemonate für uns. Jeden Tag wurden mehrere Millionen Rollen Toilettenpapier produziert. Die Auslieferung an den Handel wurde von sechs auf sieben Tage in der Woche erweitert. Unser Auslieferrekord liegt bei 6.000 Paletten Toilettenpapier an einem Tag“, berichtet Andreas Greiner, Leiter des Essity-Werks in Ortmann.
Marke mit Mehrwert
Essity ist ein internationaler Hersteller von Hygienepapier mit Hauptsitz in Stockholm. Das Werk in Pernitz gibt es seit 1866. Seit 2018 ist es Teil der Essity-Gruppe. Toilettenpapier und Haushaltstücher für bekannte Marken wie Tempo, Cosy und Zewa werden hier produziert.
Die Herstellung des Klopapiers für die Briefmarke gestaltete sich dennoch als kleine Herausforderung: Die Marke besteht aus 3-lagigem Toilettenpapier auf einer Selbstklebefolie. „Wir brauchten möglichst lange Blätter ohne Perforation. Außerdem waren nicht alle Prägungen geeignet“
5,50 Euro kostet die Marke im Handel. 2,75 Euro ist die Marke wert, der Zuschlag fließt an die ORF-Aktion „Licht ins Dunkel“. 300.000 Marken wurden in der ersten Auflage produziert. Während die einen die Marke in einem Album aufheben, lassen andere den Babyelefanten um die Welt fliegen.
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