Winterrückkehr rettet Feriengeschäft der Lifte

Trotz freigebliebener Kapazität ist man auch am Semmering mit dem Saisonstart zufrieden
Plus zehn Grad in der Talstation lassen Liftmanager und Skiläufer schwitzen, Wetterwechsel ist willkommen. In den Ski-Gebieten nahe der Bundeshauptstadt fehlt Après-Ski-Geschäft

Tief hängende Wolken, kräftiger Wind, dazu frühlingshafte Temperaturen – aber zum Glück fast kein Regen. Zum Beginn der zweiten Ferienwoche herrschte trotz gar nicht winterlicher Temperaturen in den meisten Skigebieten der Wiener und Mostviertler Alpen dennoch reges Treiben. Weil die „Neujahr-Wärme“, die den Betreibern der Bergbahnen schon Schweißperlen auf die Stirn trieb, ab dem morgigen Mittwoch durch einen Temperatursturz im Gebirge ein Ende haben soll, steht aber einem wieder langen Wochenende auf den Pisten im Osten Österreich nichts entgegen.

„Die Arbeitsschichten sind bereits eingeteilt, sobald die Temperaturen bei minus drei Grad liegen, produzieren wir Schnee nach“, ersehnt Nazar Nydza, der Geschäftsführer der Semmering-Hirschenkogel-Bergbahnen, den prognostizierten Wetterwechsel zur Wochenmitte. Zehn Grad wurden Montag in der Talstation am Semmering gemessen.

Corona-Dämpfer

Nydza will über den bisherigen Saisonverlauf nicht klagen. Vor allem am Sonntag nach Neujahr kamen Tagesgäste in Scharen. Doch die Corona-Beschränkungen seien gerade am Zauberberg in Großstadtnähe sehr spürbar, schildert er. „Natürlich sind wir als Après-Ski-Gebiet und für das Nachtskilaufen bekannt. Beides fehlt im Moment, deshalb haben wir in der Vorwoche auch nur rund 60 Prozent unserer Kapazität ausschöpfen können“, bedauert der Liftmanager Nydza.

Auf die Rückkehr des „richtigen Winters“ freut sich auch Markus Redl, Geschäftsführer der NÖ Bergbahnen „ecoplus Alpin“. Obwohl mit teils großem Arbeitsaufwand auf den meisten Pisten der blaugelben Bergbahnen noch sehr passable Bedingungen geboten werden können, stehen auch überall die Schneekanonen bereit. „Angesichts der Frühlingstemperaturen ist klar, dass wir Schnee nachproduzieren müssen“, sagt Redl. Am meisten Probleme hatte man am Montag in Lackenhof. Dort mussten die Pisten am Großen und am Kleinen Ötscher vorübergehend sogar gesperrt werden.

Vor-Corona-Niveau

Für die Startphase der noch jungen Saison konnten die Landesseilbahnen, in die nun die Hochkar- und Ötscherlifte zur Gänze integriert sind, jedenfalls eine zufriedenstellende Zwischenbilanz legen. Mit rund 100.000 Gasteintritten (40.000 davon schon vor Weihnachten) lag der Dezember trotz der 2-G-Vorschriften nahezu auf dem Vor-Corona-Niveau, berichtet Tourismuslandesrat Jochen Danninger.

Den Skigebieten wie Mönichkirchen-Mariensee oder Annaberg, aber auch im Ötschergebiet im Westen fehlen zwar Gäste aus Ungarn, Tschechien und der Slowakei massiv, dafür sorgen Tagesausflügler, die heuer keinen Weihnachtsurlaub gebucht haben, für einen gewissen Ausgleich, berichtet Redl. In der Analyse der Besucher-Frequenzen zwischen dem 24. Dezember und dem 1. Jänner sei zudem aufgefallen, „dass insgesamt 46 Prozent der Gäste auf den 27. und 28. Dezember gefallen sind“, sagt Redl.

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