Wiener Umland: Pendler-Frust über neue Kurzparkzonen
Als Reaktion auf die flächendeckende Ausweitung des Wiener Parkpickerls hat auch die südlich an die Bundeshauptstadt angrenzende Gemeinde Perchtoldsdorf mit 1. März eine Kurzparkzone verordnet. Rund 350 Meter von der Stadtgrenze in Richtung Ortsmitte darf von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 22 Uhr, nur noch maximal drei Stunden lang geparkt werden – gebührenfrei.
Ausnahmegenehmigungen gibt es nur für Bewohner der betroffenen Straßenzüge, wie Gerhard Wendelberger beklagt, der in einem anderen Teil Perchtoldsdorfs wohnt.
Bisher habe er sein Auto in der nunmehrigen Kurzparkzone abgestellt, um mit der Straßenbahn weiter zur Arbeit nach Wien zu fahren. Dies sei nun nicht mehr möglich: „Wo ich wohne, gibt es keine Busverbindung zur Straßenbahn. Somit muss ich bei jeder Wetterlage einen 20-minütigen Fußmarsch in Angriff nehmen.“
Bürgermeisterin Andrea Kö (ÖVP) bedauert den Fall. „Fünf oder sechs weitere“ seien ihr bekannt. „Die einzige Lösung wäre aber, ganz Perchtoldsdorf zur Kurzparkzone zu machen, dann könnte jeder als Anrainer eine Ausnahmegenehmigung beantragen.“ Dies sei jedoch nicht geplant.
Kurzparkzone in Brunn
Wie in Perchtoldsdorf wurde am Dienstag nun auch im benachbarten Brunn am Gebirge vom Gemeinderat die Einführung einer gebührenfreien Kurzparkzone beschlossen – hier im an Wien grenzenden Gebiet „Auf der Schanz“. Seit 1. März hatte sich dort die Parkplatzsituation deutlich verschlechtert, wie Anrainer berichten. Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ) wollte die Entwicklung zunächst abwarten. Nun habe er zu spät gehandelt, kritisiert ÖVP-Obmann Oliver Prosenbauer. Der Bürgermeister habe „die Situation unterschätzt.“
Seitens des Landes wurden für Pendler gerade neue Park&Ride-Anlagen in Langenzersdorf, Korneuburg und Siebenbrunn-Leopoldsdorf fertiggestellt, zwei weitere in Hollabrunn und Wiener Neustadt mit jeweils über 500 Stellplätzen sollen noch heuer folgen.
Kommentare