Welterbe-Regionen am Semmering rüsten sich für die Zukunft

Welterbe-Regionen am Semmering rüsten sich für die Zukunft
Bei der Auftaktveranstaltung des Pilotprojekts „Handwerk & Baukultur“ wurden Probleme und Chancen ausgelotet.

Der Auftakt für das Pilotprojekt „Handwerk & Baukultur“ in den Weltkulturerbe-Regionen Semmering-Rax (Niederösterreich) und Semmering-Schneealpe (Steiermark) ist gemacht: 70 Interessierte haben sich am Freitag im Südbahnhotel Semmering mit Interessensvertretern und Experten getroffen, um Probleme und Chancen der Region zu erörtern. Es gebe viele politische Ziele zur strukturellen Aufwertung, aber wenig konkrete Umsetzungsinitiativen, sagte Projektleiterin Johanna Digruber.

„Es war eine schöne Diskussion auf Augenhöhe - von Vertretern aus Bundes- und Landesverwaltung bis zum kleinen Baggerfahrer“, freute sich die Architektin im Gespräch mit der APA. Ihr Studio Harddecor Architektur ist Initiator und Begleiter des Prozesses, der zwei wesentliche Probleme gemeinsam behandeln soll und gegen Leerstände in den Ortszentren ebenso aktiv werden will wie gegen den eklatanten Fachkräftemangel. Dabei sollen Leerstände u.a. für Gewerbe- und Handwerkerhöfe genutzt werden, die auch als attraktive Ausbildungszentren für die Jugend dienen sollen.

Alexandra Farnleitner-Ötsch vom Verein Weltkulturerbe-Region Semmering-Rax etwa regte die Schaffung eines Programms „Handwerker in Residence“ analog zu den in der Kunst bewährten „Artists in Residence“ an, bei dem in Projektwochen mit Schülern und Lehrlingen die Wertschätzung für Handwerksberufe gestärkt werden soll.

Noch sei es zu früh, solche Details zu konkretisieren, meinte Digruber. „Man weiß noch nicht, wohin die Reise geht. Wichtig ist, einen langfristigen Strukturwandel zu initiieren und herauszuarbeiten, was die Region selbst stemmen kann.“ Die nächste Veranstaltung im Rahmen des von den Ländern Niederösterreich und Steiermark sowie von Bund und EU unterstützten Projekts findet am 27. April in der Villa Wartholz in Reichenau an der Rax statt.

Über den Sommer sollen dann konkrete Projektideen erarbeitet werden, die ab Herbst in die Umsetzungsphase gehen. Es gehe um langfristige Strategien zur strukturellen Stärkung einer Region, die sich in vielfacher Hinsicht im Wandel befinde, sagte Digruber. So könne man etwa noch gar nicht abschätzen, wie sich die Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels auf die Region auswirken werde.

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