Watschen-Affäre um SPÖ-Nationalrat: Einvernahme trotz politischer Immunität

SPÖ-Nationalrat Andreas Kollross
Politische Immunität hin oder her: Andreas Kollross, SPÖ-Nationalrat und Bürgermeister von Trumau im Bezirk Baden muss zur polizeilichen Einvernahme. Nach einer Anzeige wegen Körperverletzung gegen den Abgeordneten hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt nun entschieden, den Politiker durch die Ermittler vernehmen zu lassen.
Wie Staatsanwalt Erich Habitzl gegenüber dem KURIER bestätigt, ist eine Aufhebung der politischen Immunität dafür nicht notwendig. „Der Vorwurf hat mit seiner beruflichen Tätigkeit nichts zu tun“, erklärt Habitzl.
Buntes Faschingstreiben
Die Watschen-Affäre rührt vom Faschingsdienstag her. Kollross hatte am Abend des 1. März auf der Heimfahrt in einem Lokal in Trumau noch etwas getrunken. Im Zuge einer Auseinandersetzung mit einem angeblich aufbrausenden Lokalgast soll es dabei zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, lautet der Vorwurf. Der junge Mann hat eine Verletzung am Trommelfell erlitten und erstattete Anzeige. Vorwürfe gegen Kollross sind durch seine Einvernahme protokolliert.
Der SPÖ-Nationalrat ist froh darüber, selbst seine Sicht des Vorfalles der Polizei schildern zu können, erklärt er gegenüber dem KURIER. „Ich habe den ermittelnden Behörden von Anfang an erklärt, dass meine Immunität dabei nicht zu berücksichtigen ist. Nach über zwei Monaten sehen sie das nun ebenfalls so und ich kann endlich auch selbst eine Aussage dazu machen. Ich mache diese allerdings dort, wo sie hingehört und nicht öffentlich.“
Er wolle dem jungen Mann nicht öffentlich schaden, so Kollross. Die Vorwürfe bezeichnet er von Anfang an als "lächerlich". Nach Ende der Ermittlungen muss die Staatsanwaltschaft über einen möglichen Strafantrag entscheiden.
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