2500 unbezahlte Überstunden: SPÖ-Bürgermeister unter Beschuss

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Ehemalige Geschäftsführerin und Koch liegen mit Trumauer Verein im Clinch. Ortschef ortet Politikum.

12-Stunden-Tag. Der Konflikt um den 12-Stunden-Arbeitstag treibt besondere Blüten. Aktuell sieht sich SPÖ-Nationalrat Andreas Kollross mit Kritik konfrontiert, er nehme es in der eigenen Gemeinde – Kollross ist Bürgermeister von Trumau im Bezirk Baden – mit der Einhaltung der Arbeitszeit nicht so genau.

Bis vor Kurzem betrieb der Verein Volksheim, in dem Kollross – wie in anderen Vereinen des Ortes – im Vorstand sitzt, das Lokal „Trumauer Stubn“. Die als Geschäftsführerin eingesetzte Sandra S. und ihr Ehemann Mario, der im Lokal als Koch arbeitete, beklagen nun, mehr als 2500 unbezahlte Überstunden in der Trumauer Stubn geleistet zu haben, berichtet auch die Tageszeitung Heute.

Geld, das sie vermutlich nicht sehen werden: Der Verein hat mit der Betriebs-GmbH Insolvenz angemeldet, die Trumauer Stubn wurde an einen anderen Gastronom verpachtet. Anwalt Gottfried Forsthuber: „Der Vorstand des Verein Volksheim besteht fast nur aus SPÖ-Gemeinderäten. Als Geld gefordert wurde, haben sie den Laden eiskalt dicht gemacht.“ Die SPÖ-Kampagne gegen den Zwölf-Sunden-Tag wirke angesichts dieses Falls fragwürdig. Anwalt Forsthuber hofft trotzdem, dass noch eine gütliche Einigung zwischen verein udn Ehepaar S. möglich ist.

Kollross ortet ein Politikum: „Man versucht, einen Roten zu konstruieren, der sich um Arbeitszeiten nichts schert." Er stellt klar: "Ich bin Bürgermeister und war nicht für die Dienstpläne im Lokal zuständig. Das war ausschließlich Sache der ehemaligen Geschäftsführerin.“

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