Mit dem Jahr 2017 begannen die katastrophalen Jahre in den Wäldern in Österreich. Für den Borkenkäfer waren Witterung und sonstige Bedingungen nämlich ideal, für Forstbauern damit aber ganz im Gegenteil. Die aktuelle Bilanz zur Holzernte zeigt, wie sich das 2020 ausgewirkt hat.
„2018 und 2019 waren es sehr starke Holzeinschlagsjahre“, sagt Franz Fischer, Obmann des Waldverbands Niederösterreich. Er begründet das damit, dass der Borkenkäfer so viele Bäume geschädigt hat. 2020 wurden im österreichischen Wald 16,79 Millionen Erntefestmeter geerntet. Der Holzeinschlag lag damit laut Zahlen des Ministeriums 11,2 Prozent unter dem Wert des Jahres 2019.
Grund dafür sei laut Fischer, der selbst einen Forst in Raabs an der Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya) bewirtschaftet, dass Waldbesitzer bewusst weniger Einschlag gemacht hätten: „Sie wollten dem Wald eine Verschnaufpause gönnen.“
53 Prozent des Holzeinschlages im Jahr 2020 waren Schadholz. Dafür gibt es wegen Witterungsextremen oder etwa Schäden durch den Borkenkäfer nur mehr etwa ein Drittel des Normalpreises, erklärt Fischer.
Dennoch ist der Schadholzanteil im Vorjahr zurückgegangen, sei aber um 38 Prozent immer noch höher als im 10-jährigen Durchschnitt. Das kann heuer wieder ganz anders sein, so Fischer: „Das steht und fällt mit dem Niederschlag und der Hitze im Sommer.“
Helfen soll in solchen Fällen der Waldfonds. Diese finanzielle Unterstützung soll den Waldbäuerinnen und -bauern eine Zukunftsperspektive geben, sagt Bundesministerin für Landwirtschaft, Elisabeth Köstinger (ÖVP) zur Bilanzpräsentation.
Mehr Wald
„Unsere Wälder sind nicht nur Lebens- und Erholungsraum, sondern auch ein Wirtschafts- und Arbeitsraum. Es wächst jedes Jahr mehr Holz nach, als wir den Wäldern entnehmen, das macht unsere nachhaltige Waldbewirtschaftung aus“, betont Köstinger. Es werden rund 88 Prozent des Zuwachses geerntet.
Nachhaltigkeit ist auch Fischer besonders wichtig. Er appelliert an andere Waldbesitzer, den Wald zu bewirtschaften. Es sei nicht alles schlecht, viel Wald wurde bereits wieder aufgeforstet. Man solle Holz in allen Facetten verwenden: „Das ist aktiver Klimaschutz. Und das ist nach der Corona-Krise das Wichtigste.“
Zudem ist die Forstwirtschaft für die Wertschöpfung von großer Bedeutung. Jeder 15. Arbeitsplatz ist auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen.
Kommentare