Diese Entscheidung traf der Offizier aus Bosnien-Herzegowina aus religiösen Gründen - weil es sich bei der Ministerin um eine Frau handelt. Daraufhin wurde der streng religiöse Moslem von den restlichen Feierlichkeiten ausgeschlossen. Zudem bekam der Bosnier keinen Akademiering überreicht, heißt es dazu aus dem Verteidigungsministerium.
Der bei der Zeremonie anwesende stellvertretende Verteidigungsminister von Bosnien und Herzegowina, Slaven Galić, entschuldigte sich daraufhin bei der Ministerin, die ob der "respektlosen Geste" erbost war, für die Entgleisung des Offiziers. Am Mittwoch bekam Tanner dann einen Brief vom bosnischen Verteidigungsminister Zukan Helez.
"So eine Praxis existiert nicht in der Tradition der Muslime in unserem Land"
Darin äußerte er sein Bedauern über den Vorfall in Wiener Neustadt, verriet Helez in einer Stellungnahme für das größte bosnische Onlineportal Klix.ba. "Hiermit appelliere ich an alle, deren religiöse Überzeugungen im Widerspruch zu den Praktiken, Gesetzen und der Verfassung von Bosnien und Herzegowina stehen, sich nicht unseren Streitkräften anzuschließen. Es gibt andere Jobs, die sie machen können. Ich aber werde nicht dulden, dass so gegen das Gesetz und die Verfassung gehandelt wird", stellte der bosnische Minister klar.
Weiters wies er darauf hin, dass er mit dem Vorsitzenden der islamischen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina sowie mit dem Militär-Imam des bosnisch-herzegowinischen Heeres Gespräche zu diesem Thema geführt habe. Gemeinsam habe man abermals festgestellt, dass "so eine Praxis in der Tradition der Muslime in unserem Land nicht existiert".
Helez hat Ermittlung angeordnet
Auf die Frage nach möglichen Sanktionen für den Offizier, dessen Identität nicht bekannt gegeben wurde, sagte Helez, dass alles gesetzlich geregelt sei.
"Ich habe eine Ermittlung angeordnet und sie wird vom Chefinspektor der Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina, General Edin Fako, durchgeführt. Sobald alle Fakten geklärt sind, werden mögliche Sanktionen gemäß den Regeln der Streitkräfte Bosnien-Herzegowinas bzw. den Gesetzen unseres Landes verhängt", sagte Helez.