Muslime beim Heer: Militärakademie hat nun islamischen Gebetsraum

Eine Gruppe von Männern betet auf einem roten Teppich in einem hellen Raum.
Das Projekt sei ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den muslimischen Soldaten, hieß es bei der Eröffnung in Wiener Neustadt.

20 Jahre nach der Eröffnung des ersten islamischen Gebetsraumes in einer Kaserne des Bundesheeres (Maria-Theresien-Kaserne in Wien) wurde nun auch an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt ein Gebetsraum für Muslime eröffnet. Die feierliche Eröffnung nahm diese Woche der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, vor.

Der Raum sei ein Zeichen der Toleranz und Offenheit sowie der Einbindung der verschiedenen Kulturen und Religionen.

Mehrere Männer mit Gebetsmützen knien auf einem roten Teppich und beten.

Nach einem gemeinsamen Gebet in dem neu gestalteten Gebetsraum hielt Militärimam Kenan Čorbić einen Vortrag über die lange Tradition von muslimischen Soldaten im österreichischen Bundesheer.

Zeichen der Wertschätzung

Akademiekommandant Generalmajor Karl Pronhagl drückte seine Freude über die Realisierung des Gebetsraumes aus und sagte, dass "dies ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den muslimischen Soldaten und Bediensteten der Garnison Wiener Neustadt ist."

Ein Mann in Uniform und ein Mann im Anzug halten eine Holzkiste mit einem roten Hut darin.

Es fehlte ein würdiger Ort

Der Bedarf nach einem islamischen Gebetsraum an der Militärakademie sei gegeben, erklären die Verantwortlichen. Einerseits durch Österreicher, die Muslime sind und den Grundwehrdienst ableisten. Pro Einrückungstermin sind dies bis zu zehn Personen. Es gibt aber auch mehrere Offiziersanwärter pro Jahrgang, die meist auf Grund ihres Migrationshintergrundes ebenfalls islamischen Glaubens sind.

In der Vergangenheit sind an der Akademie immer häufiger Soldaten aufgefallen, die ihr Gebet verrichtet haben und dazu keinen würdigen Ort vorgefunden haben, heißt es auf Anfrage des KURIER.

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