"Vermittlung von Werten": Kooperationsabkommen wurde verlängert

"Vermittlung von Werten": Kooperationsabkommen wurde verlängert
Die europaweit einzigartige Initiative zwischen dem Bundesheer und der KZ-Gedenkstätten Mauthausen wird weitergeführt.

Am Dienstag unterzeichneten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und die Direktorin des Mauthausen Memorial, Barbara Glück, den Vertrag zur Verlängerung der Kooperation zwischen dem Bundesministerium für Landesverteidigung und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen um weitere fünf Jahre. Die Unterfertigung fand im „Objekt 10“ der Birago-Kaserne in Melk statt. Das „Objekt 10“ war zur Zeit des Nationalsozialismus eine Häftlingsunterkunft des Außenlagers Melk und wird zukünftig in die KZ-Gedenkstätte Melk integriert.

„Wir haben daher seit dem Vorjahr eine Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Memorial vereinbart, bei der wir durch viele Projekte neben der Ausbildung der Grundwehrdiener auch strukturierte Kooperationen mit militärischen Ausbildungseinrichtungen anstreben. Da geht es um Zivilcourage und um die Vermittlung von Werten wie Humanismus, Menschenwürde, das Zusammenleben und Toleranz in einer Demokratie und das Erkennen von Rassismus sowie Antisemitismus.

Heute, über ein Jahr später, liefert diese Kooperation Ergebnisse auf allen Ebenen: Alle Akademien des Bundesheeres sind involviert und Soldatinnen und Soldaten sind an Orten mit historischem Bezug aktiv eingebunden, erinnern, schärfen ihr historisches Bewusstsein gerade auch zum Thema Nationalsozialismus und liefern dabei einen wesentlichen gesellschaftlichen Beitrag zur Stärkung von Demokratie. Gerade durch das System der Wehrpflicht kommen beim Bundesheer Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen und Gesellschaftsschichten zusammen - daher sind uns diese Themen besonders wichtig“, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

"Vermittlung von Werten": Kooperationsabkommen wurde verlängert

Die im Jahr 2020 begonnene Kooperation zwischen dem Bundesministerium für Landesverteidigung und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen zur Vertiefung der Themen Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus in der Bildungsarbeit des Bundesheeres wird um weitere fünf Jahre verlängert. Zusätzlich dazu wird das „Objekt 10“ der Birago-Kaserne in Melk inhaltlich und baulich erneuert in die bestehende KZ-Gedenkstätte Melk integriert. Das „Objekt 10“ war zur Zeit des Nationalsozialismus eine Häftlingsunterkunft des Außenlagers Melk. Die bereits laufende Bildungsarbeit mit Soldatinnen und Soldaten der Garnison Melk wird ausgebaut. Die KZ-Gedenkstätte Melk wird auch weiterhin laufend Gruppen von Grundwehrdienern betreuen.

Durch die Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen wurde die Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Antisemitismus, Rassismus und Totalitarismus am Beispiel des KZ-Systems Mauthausen in den Strukturen des Bundesheeres nachhaltig verankert. Im Rahmen der Ausbildung von Offizieren und Unteroffizieren an der Heeresunteroffiziersakademie und der Theresianischen Militärakademie des Bundesheeres werden diese Themen mittels Vorträgen, Diskussionen, Gruppenarbeiten und Besuche der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Form von Studientagen behandelt. Zudem gibt es auch für Grundwehrdiener Bildungsarbeit zu diesen Themen. An der KZ-Gedenkstätte Melk werden vom „Verein Merkwürdig - Zeithistorisches Zentrum“ laufend Gruppen von Grundwehrdienern betreut. Dies dient als „Best-Practice-Modell“, um die „Staats- und wehrpolitische“ Ausbildung von Grundwehrdienern allgemein zu erweitern und zu stärken.

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