Vergewaltigung frei erfunden: 25-Jährige legte Facebook-Profile selbst an

Vergewaltigung frei erfunden: 25-Jährige legte Facebook-Profile selbst an
Frau zeigte in Gablitz Sexualdelikt an, seit Dezember wurde akribisch ermittelt. Das vermeintliche Opfer gestand, alles erfunden zu haben.

Eine vorgetäuschte Vergewaltigung hat in Niederösterreich zu tagelangen Ermittlungen geführt. Wie das mutmaßliche Opfer nun gestand, war die Geschichte laut ihr frei erfunden. "Das stößt bei uns – gelinde gesagt – auf großes Unverständnis. Nach der Phantombildveröffentlichung zu einer Vergewaltigung in Gablitz wurden mehrere Dutzend Personen genannt, überprüft und befragt. Darüber hinaus kam es zu einer großen Verunsicherung in der Bevölkerung. Der Sachverhalt ist nun geklärt: Es stellte sich heraus, dass die Tat und die Person frei erfunden waren", heißt es von Seiten der Landespolizeidirektion NÖ.

Die 25-jährige Frau, die die falschen Angaben gemacht hatte, wird wegen Verdachts der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung sowie wegen falscher Beweisaussage bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.

Die 25-Jährige hatte im Dezember Anzeige erstattet, wonach sie einen Mann via Internet kennengelernt hatte. Ihren Angaben nach verdeutlichte sie dem Mann bei einem persönlichen Treffen am 13. Dezember, dass sie kein Interesse an ihm hätte. Kurz darauf sei es zu dem Übergriff gekommen. Die Frau tischte der Polizei eine Geschichte auf, wonach sie in ihre Wohnung gedrängt und vergewaltigt wurde.

Alle Angaben erwiesen sich als frei erfunden, gab die Polizei am Donnerstag bekannt. Umfangreich geführte Ermittlungen ergaben den Verdacht, dass die von dem vermeintlichen Opfer angezeigte Tat nicht stattgefunden hat. Mehr noch: Die angeblichen Facebook-Täterprofile des Verdächtigen wurden vom vermeintlichen Opfer sogar selbst erstellt.

Geständnis

Die 25-Jährige wurde am 18. Jänner auf der Polizeiinspektion Gablitz von Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich neuerlich zu dem Sachverhalt vernommen. Dabei packte sie schließlich aus und gestand, die gesamte Geschichte frei erfunden zu haben. Die genannte Person existiere gar nicht. Das Motiv dürfte in einer unglücklichen On-Off-Beziehung mit ihrem Ex-Lebensgefährten zu suchen sein, so die Aussagen.

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