Unglücksserie geht weiter: Toter beim Bau des Semmering-Basistunnels

Unglücksserie geht weiter: Toter beim Bau des Semmering-Basistunnels
Arbeiter wurde von einem Schalwagen bei Betonarbeiten eingeklemmt und dabei tödlich verletzt.

Nach einer Reihe von Pannen beim Bau des Semmering-Basistunnels zwischen Niederösterreich und der Steiermark ist es diese Woche zum nächsten tragischen Zwischenfall gekommen. Am Donnerstag ereignete sich auf der Baustelle im Fröschnitzgraben um die Mittagszeit ein tödlicher Arbeitsunfall.

Beim Stellen eines Schalwagens für die Innenauskleidung der Tunnelröhre mit Beton, ist ein Mitarbeiter einer Baufirma eingeklemmt und dabei tödlich verletzt worden. Die ÖBB bedauern diesen tragischen Unfall zutiefst, heißt es am Freitag in einer Aussendung. Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei der Familie und den Angehörigen, so die ÖBB. Es handelt sich um den dritten tödlichen Zwischenfall im Zuge des Großprojekts.

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Laut Polizei ist beim Versetzen der Maschine diese von einer Auflageplatte in Richtung Tunnelwand gerutscht, nachdem sie zuvor aufgebockt war. Dabei wurde der 46-jähriger Pole zwischen dem Arbeitsgerät und der Wand eingeklemmt. Mit einem Radlader konnte die Maschine weggedrückt und der Mann schließlich befreit werden. Er wurde ins Landesklinikum Wr. Neustadt eingeliefert, wo er wenig später starb.

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Ein Kriseninterventionsteam betreute indes die Beteiligten auf der Baustelle. Gemeinsam mit den ausführenden Firmen will man bei den Bundesbahnen alles daran setzen, um den Unfallhergang genau zu analysieren und entsprechende Maßnahmen abzuleiten, heißt es dazu.

Tunnel erst 2030 fertig

Obwohl bereits 96 Prozent der 27,3 Kilometer langen Röhren zwischen dem niederösterreichischen Portalbahnhof Gloggnitz und Mürzzuschlag in der Steiermark fertig gebaggert, gebohrt und gesprengt sind, wird der Basistunnel frühestens 2030 für den Verkehr freigegeben. Die sogenannte Grasberg-Nordrand-Störung mit ihrem inhomogenen Material hat den Zeitplan für den Bau des Semmering-Basistunnel um fast vier Jahre nach hinten geworfen. Die Kosten sind – aus heutiger Sicht – von 3,5 auf 3,9 Milliarden Euro in die Höhe geschnellt.

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