Trotz Protest: Trasse zu neuer Donaubrücke bleibt

Straßenplaner aus Ober- und Niederösterreich: v.l. OÖ Planungschef Christian Dick, Baudirektor Günther Knötig und sein NÖ Kollege Josef Decker, sowie Planungsleiter Christof Dauda
Straßenplaner informierten über Planungsstand rund um Mauthausner Brücke und Verkehrsanbindung

Ennsdorf. An der für den Bau der neuen Mauthausner Donaubrücke festgelegten Trasse wird nicht gerüttelt. Das bekundeten die obersten Straßenplaner aus Nieder- und Oberösterreich nach dem ersten Planungs-Jour-Fix mit Gemeinde- und Bürgerinitiativenvertretern am Montag.

Schon vor dem Treffen hatte die „Bürgerplattform Pro Ennsdorf-Windpassing“ für kommenden Freitag zur nächsten Protest-Blockade der Mauthausner Bundesstraße (B123) aufgerufen.

„Uns ist wichtig, dass man die Wünsche aus den Gemeinden mitnimmt, wahrnimmt und im Planungsprozess einbindet. Es ist aber klar, dass es dazu immer Kompromisslösungen bedarf“, erklärte NÖ Straßenbaudirektor Josef Decker. Die Themen öffentlicher Verkehr und Radverkehr wolle man berücksichtigen. An der Trasse mit dem in Ennsdorf heftig kritisierten vierspurigen Ausbau der B123 gebe es aber nichts zu rütteln, da sei man sich mit OÖ einig, so Decker. Das unterstrich auch der oö. Straßenbauchef Günther Knötig. Er verwies auf die vielen untersuchten Varianten im Vorfeld. Eine Nutzen-Kosten-Untersuchung zwischen 13 Varianten habe die zuerst gar nicht in Betracht gezogene B123-Variante zur Anbindung der künftig zwei Donaubrücken als beste hervorgebracht, sagte NÖ Planungschef Christof Dauda.

Auf der 4,3 Kilometer langen Trasse seien nur 1,5 km Neubau notwendig – und damit der Bodenverbrauch am geringsten. Punkto Lärmschutzwünschen wolle man der Bevölkerung in Windpassing entgegenkommen, sagte Dauda. Auch zwei Ampelprojekte auf der künftig vierspurigen Straße und eine Überbrückung der B1 bei der Einbindung in die Umfahrung Enns-Asten nannte der Planer als die sinnvollsten Lösungen. Diese werden jedoch von der Bürgerinitiative besonders kritisiert. Für das Jahr 2035 sind 27.000 Autos täglich auf der künftigen Anbindung der beiden Donaubrücken prognostiziert. Dauda schätzte, dass Ende 2021 die Einreichpläne für die UVP-Verhandlung fertig sind und nach den entsprechenden Behördenverfahren 2024 mit dem Bau begonnen werden könne. Das nächste Planungs-Jour-Fix soll im Jänner 2021 über die Bühne gehen, kündigte Straßenbaudirektor Decker an.

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